Sehr geehrter Herr Landrat, sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen,
wir freuen uns, dass wir heute mit der Freigabe des Entwurfs zur Fortschreibung unseres Kli-
maschutzkonzeptes an einer der wichtigsten Aufgaben unserer Zeit arbeiten dürfen.
Vorab möchte ich für die CDU-Fraktion Ihnen Herr Landrat, Ihren Mitarbeiterinnen und Mit-
arbeitern für die umfangreichen konzeptionellen Vorarbeiten danken. Dank sage ich auch für
die sehr konstruktive Arbeit in der Lenkungsgruppe zur Fortschreibung unseres Klimaschutzkonzeptes.
Wir haben in den vergangenen Jahren in Sachen Klimaschutz bereits viel erreicht und in etlichen Bereichen auch erfolgreich Pionierarbeit geleistet, gerade in unserem Eigenbetrieb Bau,
Vermögen und Informationstechnik, ebenso mit unseren AVR Töchtern.
Klar ist, dass wir uns damit aber nicht zurücklehnen können. Im Gegenteil. Wir müssen noch mehr Geschwindigkeit aufnehmen, wollen wir unseren Kindern und Kindeskindern noch eine
intakte Welt hinterlassen. Klimaschutz ist eine weltweite Aufgabe. Eine Aufgabe, der sich jedes
Land unserer Erde mit derselben Stringenz zu stellen hat.
Wenn wir in Deutschland auf unseren Anteil am weltweiten CO² Ausstoß blicken, dann mag
das zunächst ziemlich entmutigend sein: Nach dem Motto: Selbst, wenn wir Vollgas geben
können wir alleine die Welt nicht retten.
Dies ist sicher zunächst richtig, nur im Ergebnis viel zu kurz gesprungen. Denn über unsere
moralische Aufgabe hinaus, in Sachen Klimaschutz das Beste zu tun, was wir können, haben wir in Deutschland als ein noch führendes Industrieland in vielen Bereichen technologische
Vorteile, die wir nutzen müssen.
Wir müssen Vorbild sein, rein technologisch. Wir müssen aber auch Vorbild sein, in Sachen
Intensität der Aufgabenerledigung.
Wir als CDU-Fraktion sind der Ansicht, dass wir Klimaschutz nicht isoliert, sondern allumfassend betrachten müssen. Wir müssen Klimaschutz insbesondere im Zusammenhang und im
Zusammenwirken sehen mit den Themenbereichen Wirtschaftskraft, Arbeitsplätze und vor allem mit der großen Aufgabe der Digitalisierung. Wir können nur erfolgreich sein, wenn wir diesen untrennbaren Zusammenhang beachten.
Und wenn ich sage, dass wir Klimaschutz als allumfassende Aufgabe betrachten müssen, dann
meine ich damit insbesondere auch die Aufgabe, unsere Bevölkerung dabei mitzunehmen.
Denn nur dann, wenn möglichst alle Bevölkerungsteile begriffen haben, um was es eigentlich
geht, nämlich um die Zukunft unseres Planeten, können wir vor Ort auch erfolgreich arbeiten.
Was wir dabei nicht tun sollten, ist Panik zu machen. Wer in Panik gerät, verhält sich nicht überlegt, sondern handelt auf Grund von kurzfristigen Reflexen. Deshalb halten wir auch die
Ausrufung des Klimanotstandes für falsch, für kontraproduktiv.
In Sachen Klimaschutz brauchen wir eine geschäftige Leichtigkeit, wir brauchen Flexibilität und Wendigkeit. Wir müssen vermitteln, dass Klimaschutz sogar richtig Spaß machen kann.
Deswegen wollen wir die Kreisbevölkerung in unseren Gemeinden mitnehmen, wir wollen die Menschen für den Klimaschutz animieren, begeistern und sie in ihrem ganz persönlichen Tun
bestärken und fördern.
Das fortgeschrieben Klimaschutzkonzept, wie wir es nun mit dem heutigen Entwurf ins Ren-
nen schicken wollen, zeigt durch seinen Aufbau viele Möglichkeiten auf und lässt allen Akteuren viel Freiheit, sich zu engagieren.
Dabei ist nach Ansicht unserer Fraktion von großer Wichtigkeit, dass wir, gerade weil es mit dem Klimaschutz zügig gehen muss, versuchen sollten, zuerst die größten sich bietenden Potentiale zu heben.
Hierbei kommt unserer Ansicht nach der Nutzung der Sonnenenergie besondere Bedeutung zu. Wir sind eine Sonnenregion und haben hier noch enorme Potentiale, auf öffentlichen, insbesondere aber auf privaten Dächern.
Im Gegensatz dazu stellen wir bei den Großwindkraftanlagen immer wieder eine enorme Ablehnung bei der unmittelbar betroffenen Bevölkerung fest. Wenn man diese Ressourcen, die
dann von der Bevölkerung gegen die Windkraft aufgewendet werden sinnvoll für andere Klimaschutzprojekte nutzen würden, kämen wir insgesamt schneller voran.
Wir leben in einer Sonnenregion und gleichzeitig im übergroßen Anteil des Kreises in einem Schwachwindgebiet. Deshalb sollten wir doch besser aufs Rennpferd und nicht aus ideolo-
gischen Gründen auf den lahmen Esel setzen. Ich kann mit über 500 Einwohner pro Quadratkilometer in unserem dicht besiedelten Kreis direkt neben dem Solarpanel mein Bett aufstellen, neben dem 240 m-hohen Großwindrad jedoch nicht.
Und gerade was die Sonnenenergie betrifft, haben wir damit einen weiteren Schlüssel in der Hand für einen in der Zukunft vielleicht entscheidenden Energieträger, ich meine die Wasserstofftechnologie.
Hier haben Sie, Herr Landrat als Verbandsvorsitzender in der MRN vielleicht einen entscheidenden Impuls in unsere Region getragen. Mit der Wasserstofftechnologie können wir gerade den eben beschriebenen Zusammenhang zwischen Wirtschaft, Digitalisierung und Klimaschutz
herstellen.
Herr Landrat, liebe Kolleginnen und Kollegen,
nach unserer heutigen Beschlussfassung findet die Beteiligung der Öffentlichkeit statt, Wir sind in vielen Punkten einer Meinung. Das ist eine gute Basis. Wir sollten unsere Schnittmengen
nutzen und zunächst dort Potentiale abgreifen wo sie
- geeignet sind
- vergleichsweise am größten sind und
- den Bürgern ab besten vermittelbar sind.
So haben wir im Sinne der wichtigen Sache die größte Chance, voranzukommen.
Ich danke für Ihre Aufmerksamkeit
Quelle: Landratsamt Rhein-Neckar-Kreis