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Donnerstag, April 25, 2024
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Wiesloch: „Ich habe Angst um mein Leben“ – 85-jährige berichtet

Der Zustand der Straßen und Wege darf und muss kritisiert werden. Insbesondere, wenn Schaden an Leib und Leben droht.

„Ich habe Angst um mein Leben“ so eine 85-jährige Frau. Jedes Mal, wenn sie in Wiesloch aus dem Bus steigt, hat sie Angst um ihr Leben. Ob mit ihrem Gehstock oder dem Rollator, sie befürchtet aufgrund der losen und lückenhaften Pflastersteine an den Bushaltestellen der Ringstraße zu stürzen.

„Wenn ich stürze, stehe ich nicht mehr auf“ da ist sich die alte Dame sicher. Bekanntlich lässt mit dem Alter auch die Reaktionsfähigkeit nach, Knochenbrücke verheilen nicht mehr so gut wie in jungen Jahren. Knallt man ungebremst mit dem Kopf auf den Boden, kann das unter Umständen tödlich enden.

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Bushaltestelle Ringstrasse Wiesloch

Erst vor wenigen Tagen ereignete sich ein tragisches Ereignis im benachbarten Nußloch. Eine 88-jährige Frau stürzte mit einem Rollator und lag mit den Füßen im Rollator eingeklemmt auf dem Boden. Sie konnte sich selbst nicht aus der misslichen Lage befreien. Erst als Passanten die Frau entdeckten konnte der bereits stark unterkühlten Seniorin geholfen werden. Sie wurde in ein Krankenhaus eingeliefert. Wie lange sich die 88-Jährige in der Notlage befand, ist derzeit nicht bekannt, wie die Polizei mitteilte.

Könnte sowas in Wiesloch auch passieren? Es kann sicher nicht ausgeschlossen werden.

Bushaltestellen Ringstrasse Wiesloch

Wieslocher Bürger und Bürgerinnen von der Stadt enttäuscht

„Es ist eine Schande in welchem Zustand sich unsere Straßen befinden“ erklärt die 85-jährige Wieslocher Seniorin und fügt hinzu: „Mein Mann und ich haben ein Leben lang viel Steuern gezahlt, wir haben unsere Bürgerpflicht getan. Warum kommt die Stadt und das Land ihrer Pflicht nicht nach für sichere Straßen zu sorgen?“

Ja, eine aus ihrer Sicht durchaus angebrachte Frage. Zwar ist ja immer wieder von den neuen Mobilitätsformen die Rede, doch sehen wir bisher nur solche die weiterhin auf alt altbewährtes setzen. Altbewährt will heißen, zum einen „per pedes“ und zum anderen „das Fordbewegungsmittel hat Räder„. Ob Auto mit Verbrennungsmotor oder Elektroauto, ob Motorroller oder Elektroroller, ob Fahrrad mit Muskelkraft betrieben oder Elektrofahrrad – Räder die sich auf befestigten asphaltierten Straßen bewegen.

Das Lufttaxi ist noch nicht in Sicht. Auch wird der Mensch sich weiterhin „zu Fuß“ bewegen. Ein guter Zustand von Straßen und Wege ist daher unentbehrlich um für eine gewisse Sicherheit zu sorgen.

Es gibt viel zu tun

Neuerdings stehen Elektroroller im Wieslocher Stadtgebiet, die man sich ausleihen kann. Der Mix der Mobilitätsformen nimmt zu, damit auch die Unfallgefahr. Bisher mussten sich in der sog. Fußgängerzone in Wiesloch die Fußgänger mit Radfahrern teilen. Jetzt kommen noch die E-Roller dazu. Bei den befragten Senioren in der Fußgängerzone sorgt es für Unverständnis das sich Autos, Fahrräder und diese „flitzenden Roller“ in einer Fußgängerzone bewegen dürfen.

„Entweder man wird umgefahren, stolpert und stürzt wegen eines Straßenschadens oder das Dach der Bushaltestelle fällt einem auf den Kopf“ erklärt die alte Dame mit einem ironischen jedoch ernsten Untertun. Sie bezieht sich dabei auf den Einsturz der Bedachung an der Bushaltestelle am Schillerpark in Wiesloch im vergangenen Sommer.

Lose Pflastersteine

Risse oder Schlaglöcher oder auch der Zustand von Pflasterflächen lassen sich auf Fotos gut dokumentieren, hingegen ist das Fotografieren von Bodenwellen und Spurrillen recht auswendig. Hier lege es auch mehr an der Stadtverwaltung als an der Presse eine professionelle Dokumentation und Bestandsaufnahme der Zustande vorzunehmen. Und schnellstens Maßnehmen zu ergreifen.

Wie ein Gemeinderatsmitglied im Internet mitteile, gäbe es eine solche Dokumentation nicht, ein weiteres Gemeinderatsmitglied habe jedoch kürzlich eine etwas ältere Ist-Zustands-Aufnahme per E-Mail an die übrigen Ratsmitglieder versendet.

Im Haushaltsplan der Stadt (Seite 13) ist eine Liste an geplanten Straßen und Wegs sowie Brücken-Sanierungen aufgeführt (siehe unten im Bericht).


Auch die Bergstraße bei Amtsgericht und Polizei ist in einen sehr schlechten Zustand. Sinnvoller wäre es ja schon fast zu fragen, welche Straße ist denn nicht in einem schlechten Zustand?

Bergstrasse bei Polizei und Amtsgericht

Wiesloch = Schlagloch | Strassen in katastrophalem Zustand“ titelte die Internetzeitung WiWa-Lokal im vergangenen Jahr bereits. Dort heißt es u.a. „Schlaglöcher sind äußerst gefährlich und können für erhebliche Schäden an Fahrzeugen oder gefährliche Stürze bei Zweiradfahrern sorgen. Man muss es deutlich aussprechen, Lebensgefahr!“ sowie „Droht Wiesloch eine Welle von Schadensersatzklagen? Angesichts derart maroder Straßen stehen die Chancen in Wiesloch allerdings wohl gar nicht so schlecht, entstandene Schäden ersetzt zu bekommen“. Zitiert wird u.a. ein Rechtsanwalt mit folgender Aussage: „Die Haftung ergibt sich durch das Unterlassen der Reparatur, denn die Städte und Kommunen verursachen die Schlaglöcher ja nicht, sie müssen sie nur reparieren“.

Auch Brücken müssen saniert werden

Die Rhein-Neckar-Zeitung berichtete im September 2019: Diese Brücken müssen saniert werden – Über 800.000 Euro Zuschuss für die Stadt aus dem kommunalen Sanierungsfonds – Land hilft bei Maßnahmen

Wiesloch Haushaltsplanung für 2021

Die Kosten für die „Straßenerneuerung allgemein“ werden mit 13,7 Mio. Euro beziffert. Des Weiteren finden sich zahlreiche Positionen auf der Investitionsliste.

Alte Bruchsaler Straße 2. – 3. BA Kosten i.H.v. 1.450.000 €, Erneuerung Gerbersruhstr. zw. Jahnstr.-Odenwaldstr. Kosten i.H.v. 200.000 €, Straßensanierung Unterer Wald mit 2.500.000 € usw. usw. Summa Summarum ein mittlerer zweistelliger Millionenbetrag.

Weiterführende Informationen der Stadt Wiesloch:

Schlagloch melden & Mehr Infos auf der Internetseite der Stadt Wiesloch:

https://www.wiesloch.de

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