„in Schatthausen isch heut Kerwe…“ wenn dies gesungen wird ist jedem im Dorf klar, was Sache ist. Feiern und gesellig sein. Sonst ist man recht stolz darauf die einzig wahre Zeltkerwe in der Region zu sein.
Wo sonst drei Tage Kerwe, inklusive Eröffnungskonzert im Festzelt auf dem Programm stehen, war dieses Jahr der Fokus auf nur einen Tag. Ein Kerwesonntag. Petrus meinte es gut mit den „Eseln“ in Schatthausen. Denn er schenkte ihnen einen goldenen Oktobertag bei klarem Himmel und Sonnenschein.
Daher auch sehr schade das es auch keinen gewohnten Kerweumzug gab. Lediglich zwei Wagen der Dorfjugend ließen es sich nicht nehmen Partystimmung in das Dorf zu bringen und eine kleine lautstarke Runde zu drehen.
Während die beiden Wagen durch die Straßen zogen, zog es viele Anwohner nach draußen zum Zuschauen. Nur fröhliche und lächelnde Gesichter konnte man wahrnehmen.
Auch die traditionelle Kerwerede ließ man sich in Schatthausen dieses Jahr nicht nehmen. In dieser gab man klar zu verstehen, die Veranstaltung heute findet auf Privatgrundstück und nicht auf öffentlichem Gelände statt.
Eine Botschaft die wohl an das Ordnungsamt gerichtet sein könnte. Jedoch konnten weder Ordnungsamt noch Polizei gesichtet werden. Lediglich Wieslochs Bürgermeister Ludwig Sauer als offizieller Vertreter der Stadt war anwesend.
Ansonsten war die Rede wenig kritisch gegenüber der sog. Obrigkeit. Vielmehr standen Geschichten aus dem Dorfleben im Mittelpunkt. In feinster Mundart vorgetragen.
Auf dem Foto ist er mit Martin Comos dem Vorsitzenden des MSC Schatthausen zu sehen.
Wieslochs Bürgermeister Ludwig Sauer war auch in Schatthausen erschienen, um dem Ortsteil seine Aufwartung zu machen. So bürgernah wünschen sich die Bürger ihren Bürgermeister auch, wie einige berichten. Doch leider kommt der Ortsteil oft zu kurz, wie einige auch kritisieren. Zum Ortsjubiläum vor einigen Jahren hätte man sich mehr Achtung und Beachtung gewünscht.
Video Eselskerwe Schatthausen 2021
Randbemerkungen – Kommentar des Autors:
Zu beachten ist, dass die Bürgermeister, wie man auch auf weiteren Pressefotos der Regionalpresse sehen kann, ohne Masken und ohne Abstand halten wieder ihre öffentlichen Termine wahrnehmen. Ob Bürgermeister Sauer oder sein Amtskollege Oberbürgermeister Elkemann, gesundheitliche Gründe haben, keine Maske zu tragen und keine Abstände von 1,5 Meter einzuhalten ist uns nicht bekannt. Der Grund könnte aber auch der Ausnahmetatbestand aufgrund ihrer beruflichen bzw. dienstlichen Tätigkeit sein.
So konnte man der sog. Rechtsverordnung folgendes entnehmen, Zitat: „§ 2 Allgemeine Abstandsregel – (2) Im öffentlichen Raum muss ein Mindestabstand zu anderen Personen von 1,5 Metern eingehalten werden, sofern nicht die Einhaltung des Mindestabstands im Einzelfall unzumutbar, dessen Unterschreitung aus besonderen Gründen, insbesondere zur Aufrechterhaltung des Arbeits-, Dienst- oder Geschäftsbetriebs, erforderlich oder durch Schutzmaßnahmen ein ausreichender Infektionsschutz gewährleistet ist.“
Das Amtsgericht Wiesloch konnte in einem Ordnungswidrigkeitsverfahren gegen einen Bürger aus Schatthausen nicht nachweisen, dass Maske tragen unter freiem Himmel Sinn ergibt und das Tragen nicht ohne gesundheitliche Risiken ist. Das Verfahren wurde eingestellt. Bundesweit urteilen Gerichte und stellen die Rechtswidrigkeit der sog. Corona-Maßnahmen fest. Das Bayerische Verwaltungsgericht in München hält die Ausgangsbeschränkungen für unverhältnismäßig.
Auch in Schatthausen lässt sich auf dem Friedhof bisher kein erhöhtes Sterbegeschehen feststellen. Sicher wären richterliche Ortsbegehungen sinnvoll zur Untermauerung der sog. Fallzahlen. Doch augenscheinlich aus subjektiver Sicht fand in den letzten nunmehr fast zwei Jahren kein Massensterben statt. Weder in Wiesloch noch in seinen Ortsteilen.
Übrigens, Heidelbergs Oberbürgermeister Eckart Würzner ist auch schon wieder fleißig am Händeschütteln, wie man im Internet sehen kann. Gerade als Bürgermeister von Heidelberg aber auch als Bürgermeister von Wiesloch sollte man die Geschichte der eigenen Stadt kennen. Insbesondere auch die Vergangenheit der Amtsvorgänger.
Als „sachgerechte Staatsdiener“ gingen viele derjenigen, die in den 12 Jahren der NS-Herrschaft im Amt waren, in die Geschichtsbücher ein. „Ich war doch nur ein Mitläufer“, behaupteten die meisten, als sie vor den Strafgerichten standen. Alle 28 Bürgermeister des damaligen Amtsbezirk Wiesloch wurden entlassen, verhaftet und interniert. Bei den Bürgermeistern war schon aufgrund ihrer Funktion eine Schuld und Mittäterschaft nicht ausgeschlossen. Über 40% der Mitarbeiter der öffentlichen Dienstes also die Verwaltung wurden ebenso aus dem Dienst entfernt.
Buchtipp: „Wiesloch Beiträge zur Geschichte“. Insbesondere Kapitel „Widerstandskämpfer“ und „sachgerechte Staatsdiener“ – Entnazifizierung von NS-Bürgermeistern im ehemaligen Amtsbezirk Wiesloch unter besonderer Berücksichtigung der Gemeinden, Baiertal, Schatthausen und Wiesloch“.
Abschließend ein schöner Satz auf der Chronik der evangelischen Kirchengemeinde Schatthausen: „Denn wer die Vergangenheit nicht kennt, kann die Gegenwart nicht verstehen und die Zukunft nicht gestalten.“
Einige Impressionen aus Schatthausen:
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