Die Lokale Agenda 21 Hockenheim schließt sich der Initiative „Einmal ohne, bitte“ an. Sie hat sich die Vermeidung von Einkauf- und Take Away-Verpackungsmüll zum Ziel gesetzt. Im Rahmen der Aktion werden in Hockenheim Geschäfte und Lokale sichtbar gemacht, in denen Kunden Käse, Wurst, Obst und Gemüse, Backwaren und andere Lebensmittel ohne produkteigene Verpackung erwerben können. Die „Kick-Off“-Veranstaltung findet am Samstag, 20. November, von 10 bis 13 Uhr, auf der Karlsruher Straße im Dreieck Metzgerei Hauser, „Gerne Natur“ und Vitamingarten statt.
Dort können sich die Passanten informieren, mit welchen Behältnissen sie in Zukunft unverpackte Produkte erwerben können. Die „Grünen Engel“ stehen als Ansprechpartner zur Verfügung. Der Startschuss bei Kathis Kaufladen ist am Donnerstag, 25. November von 14 bis 16 Uhr vorgesehen. Auch hier können sich die Bürgerinnen und Bürger über den verpackungsfreien Einkauf informieren. Und es gibt ein besonderes „Bonbon“: Kinder, die mit einem eigenen mitgebrachten Behälter kommen, erhalten umsonst eine Süßigkeit hineingepackt.
Sticker markiert Partnergeschäfte
Um dieses Engagement sichtbar zu machen, ist ein Sticker mit dem Schriftzug „Einmal ohne, bitte“ in den teilnehmenden Geschäften und Lokalen angebracht. Er zeigt an, wo Waren unverpackt angeboten werden. Diese können dann in eigens mitgebrachte Behältnisse gefüllt werden. In Hockenheim ist es gelungen, drei Einzelhändler zu gewinnen, die sich beteiligen und somit den „Startschuss“ geben. „Dabei sind wir offene Türen eingerannt“, sagt Jürgen Rottmayer von der Agenda-Gruppe „Grüne Engel“. Bereits seit mehreren Monaten kauft er Verpackungsmüll frei ein. „Sowohl die Metzgerei Hauser als auch der Vitamingarten haben sofort Bereitschaft signalisiert, mitzumachen. Beide Geschäftsinhaber hatten sich schon im Vorfeld Gedanken gemacht, wie sie die Menge an Verpackungsmüll reduzieren könnten. Der Schritt, sich unserer Idee anzuschließen, war also gering“, so Rottmayer weiter.
In Kathis Kaufladen, dem „Unverpackladen“ in der Schwetzinger Straße 10, ist das Thema verpackungsfrei einzukaufen sogar Konzept. „Meine Kunden können eigene Behältnisse mitbringen, in die ich dann die gewünschten Produkte fülle. Es gibt aber auch die Möglichkeit, umweltfreundliche Behälter käuflich zu erwerben“, erläutert Katharina Vetter.
Kurzfilme erläutern Initiative
Ebenfalls offen für den verpackungsfreien Einkauf zeigt sich der Inhaber Yousef Ablieh von „Gerne Natur“. „Bei uns ist es leicht, eigene Taschen für den Einkauf mitzubringen und so Verpackungsmüll zu vermeiden. Darüber hinaus gibt es in meinem Laden auch Produkte aus Recycling Materialien zu erwerben. Wenn eine Verpackung gewünscht ist, versuche ich, auf Plastik zu verzichten“, berichtet Yousef Ablieh.
Auch der Arche-Weltladen bietet Waren aus recycelten Materialien an und legt großen Wert auch einen verpackungsarmen Einkauf. Dort können beispielsweise Kaffeefilter aus Stoff erwerben, die dauerhaft genutzt werden können.
Die Stadtverwaltung Hockenheim hat passend zur Einführung in dieses Thema drei Kurzfilme gedreht, die die Initiative begleiten und erklären. Sie werden ab Samstag, 20. November, auf dem Monitor der Metzgerei Hauser, auf einem Laptop in Kathis Kaufladen, auf den Internetseiten der Kooperationspartner sowie auf der Homepage der Stadtverwaltung Hockenheim zu sehen sein.
Die Aktion „Einmal ohne, bitte“ schließt sich direkt an die Europäische Woche der Abfallvermeidung an, die bundesweit vom 20. bis 28. November stattfindet. Die Europäische Woche der Abfallvermeidung (EWAV) findet als Kampagne seit 2009 in ganz Europa statt. Sie ist die größte Kommunikationskampagne rund um das Thema Abfallvermeidung und legt den Fokus auf „Nachhaltige Kommunen“. Dabei geht es nicht nur um die Kommunen an sich, sondern auch um kleinere Gemeinschaften, die sich beim Reparaturarbeiten gegenseitig aushelfen oder Dinge gemeinschaftlich nutzen, um so Ressourcen zu sparen. „Hier greift der ´Tauschring´ der Lokalen Agenda“, meint die Agenda-Beauftragte der Stadt Hockenheim, Elke Schollenberger. „Der Tauschring ist ein nachbarschaftliches Netzwerk, in dem man sich gegenseitig mit den Fähigkeiten, die jeder hat, ehrenamtlich unterstützt“, erläutert sie.
Bild (Quelle: Stadtverwaltung Hockenheim): Eine Szene aus einem der Kurzfilme: Der „Grüne Engel“ Jürgen Rottmayer (l.) kauft bei Amelie Hauser (r.) von der Metzgerei Hauser mit einem selbst mitgebrachten Behälter ein.
Quelle: Stadtverwaltung Hockenheim