Die elsässer Weinstraße verläuft über eine Länge von 170 km von Norden nach Süden am Rand der Vogesen. Das Elsass ist vor allem für seine Weißweine bekannt, so vor allem die berühmten Grand Crus. Allerdings sei hier gleich eines angemerkt: zwar haben viele Winzer und Genossenschaften ihre eigenen Geschäfte, doch bekommt man die gleichen Weine im Supermarkt um die Ecke meist deutlich günstiger. Sucht man jedoch etwas Besonderes, macht der Halt beim Winzer natürlich Sinn.

Die wohl schönsten Dörfer entlang der Weinstraße dürften wohl Riquewihr, Andlau, Bergheim, Selestat und Eguisheim sein, um hier nur einige zu nennen.

Riquewihr ist wahrscheinlich der bekannteste Ort an der Weinstraße. Der mittelalterliche Ort ist im Kern noch komplett erhalten. So finden sich enge, verwinkelte Gassen neben historischen Fachwerkhäusern. Am Ende der Fußgängerzone steht dann der historische Wachturm.

In Riquewihr ist auch der Winzer Dopff ansässig. Dopff hat den Cremant erfunden: ein Schaumwein aus elsässer Weißwein, der nach der Champagnermethode flaschengegoren wird. Kenner sagen, dass ein guter Cremant besser ist, als ein mittelmäßiger Champagner. In Riquewihr kann man auch Touren durch die Weinberge buchen.



Andlau ist auch als Bärenstadt bekannt, da vor dem Rathaus eine Statue einer keltischen Bärengöttin steht. Auch Andlau ist für seine hervorragenden Weine bekannt.





Bergheim ist wie Riquewihr eine fast komplett erhaltene mittelalterliche Stadt, wenn auch weniger touristisch. Hier findet man noch eine Stadtmauer, Fachwerkhäuser und verwinkelte Gassen. Auch hier gibt es einen sehr schönen Wanderweg durch die Weinberge.



Eguisheim ist im Elsass als das bunte Dorf bekannt. Die Fachwerkhäuser sind farbenfroh gestrichen, aber vor allem der bunte Blumenschmuck macht einen Besuch zu einem Erlebnis für die Sinne. In Eguisheim hat der Winzer Wolfberger ein sehr schönnes Geschäft, in dem es neben Weinen auch Craft Beer und Obstbrände gibt.




Selestat ist mit rund 20.000 Einwohnern schon eine Kleinstadt. Entsprechend ist die Innenstadt auch attraktiv, was Geschäfte und Gasstronomie angeht. In Selestat wurde tatsächlich die Sitte eingeführt, einen Weihnachtsbaum aufzustellen. 1521 wurde diesen Praxis erstamlig in einer Chronik belegt. Bekannt ist der Ort vor allem für die Humanistenbibliothek.

Im 15. und 16. Jahrhundert befand sich in Selestat eine überregional bekannte Lateinschule mit einer entsprechenden Bibliothek. Beatus Rhenanus vermachte seine für damalige Zeit sehr große Bibliothek seiner ehemaligen Schule. Die frisch renovierte Bibliothek gehöt zum Weltdokumentenerbe der UNESCO.



Neuf Brisach wurde im 18. Jahrhundert von General Vauban als Festungsstadt am Reissbrett entworfen. Damit ist die Stadtanlage mit ihren Befestigungsanlagen idealtypisch für Militärachitektur dieser Zeit. Diese Befestigungsanlage ist wie auch die in Besancon Weltkulturerbe. Interessant ist jedoch, dass ein Teil dieser Anlage als Museum genutzt wird. Das Musée Arts Urbains et du Street Art (MAUSA) verwaltet einen Teil der Kasematten und stellt einzelne Räume international bekannten Grafitti Künstlern zur Verfügung, die diese dann ausgestalten.



Colmar bezeichnet sich selbst als die Hauptstadt elsässischer Weine. Da Weinbau früher auch Wohlstand bedeutete, kann man in Colmar viele aufwändige historische Gebäude sehen, so z.B. das soganannte Johaniter-Haus, das komplett aus Stein erbaut wurde und damit für die damilige Zeit unfassbar teuer war.
Durch die Altstadt zieht sich ein kleiner Kanal, der auch mit Booten befahren werden kann. Daher nennt man diesen Teil der Altstadt auch Klein-Venedig. Auf jeden Fall sollte man die Markthalle besuchen, wo man regionale Produkte kaufen kann. Allerdings sollte man sehr früh erscheinen, denn die Markthalle ist ab dem Vormittag überlaufen. Bemerkenwert ist auch das in einem alten Kino untergebrachte Spielzeugmuseum, das einen spanneden Überblick über Spielzeug im Wandel der Zeit bietet und vor allem einige bemerkenswerte Modelleisenbahnen hat.

Das Museum Unterlinden ist vor allem architektonisch von Interesse, da es mehrere historische Gebäude und einen Neubau zu einem Essemble zusammenführt. In Colmar gibt es auch einige Spitzenrestaurants wie das Bord’Eau oder L’Atelier du Paintre. Allerdings muss man hier vorbestellen und sich auch auf ein längeres Warten einstellen.










