
Am 26. März 2025 um 19.00 wird der Osteuropakenner und studierte Historiker Professor Thorsten Krings im Bürgersaal im alten Rathaus in Wiesloch einen Vortrag über „Völkisches Gedankengut und Genozid in den besetzten Gebieten der Ukraine“ halten. Hierbei wird zunächst dargelegt, was Merkmale eines Völkermords sind und welche davon von der russischen Armee umgesetzt werden. In den besetzten Gebieten finden gezielte Massenvergewaltigungen statt, Zivilisten werden im Rahmen ethnischer Säuberungen gefoltert und ermordet, Kinder werden verschleppt und das ukrainische Bildungswesen und Kultureinrichtungen werden zerstört. Nach einem kurzen Abriss über die russische und ukrainische Geschichte nach dem Zerfall der Sowjetunion wird erläutert, wie sich der zunächst wirtschaftliche Imperialismus Russlands seit 2008 zu einem militärischen entwickelt hat. Vor allem wird das in der russischen Gesellschaft weit verbreitete Konzept eines neuen großrussischen Reichs dargestellt und die dahinterstehende Ideologie, die auf die völkischen Schriften von Putins Hausphilosophen Iwan Alexandrowitsch Iljin zurückgeht. Die Ideologie Putins wird als ein geschlossenes Weltbild aus religiösen, mystischen, völkischen und antidemokratischen Elementen vorgestellt. Das wiederum wirft die Frage auf, was dieser ideologische Überbau für das künftige Agieren Russlands erwarten lässt.

Thorsten Krings studierte Anglistik und Geschichte in Heidelberg. Ab den späten 90er Jahren war er beruflich stark in den osteuropäischen Transformationsstaaten unterwegs. Er lehrt unter anderem an der Universität für Zoll und Finanzen in Dnipro.

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