Jugendstil und Glaskunst im Elsass
In etwa 90 Minuten ist man aus unserer Region nach Wingen-sur-Moder gereist. In dem kleinen Ort gibt es nicht nur Sterneküche, sondern ein Museum, das dem Jugendstil / Art Deco Künstler und Unternehmer Rene Lalique gewidmet ist. Der bekannte Jugendstilkünstler Rene Lalique arbeitete zunächst als Illustrator in Paris. Seine vom Liberty Stil beeinflussten Entwürfe fanden schnell Begeisterung und schon bald wollten die berühmtesten Juweliere von Paris Entwürfe von Lalique, so auch Cartier. Diese ersten Entwürfe wurde auch schon im Louvre ausgestellt. 1885 machte Lalique sich schließlich mit einer eigenen Produktion selbstständig. Seine Kreationen waren in der Zeit einzigartig, denn seine Studienaufenthalt in England hatte ihn eben mit dem dortigen Jugendstil in Kontakt gebracht. So entwickelte sich ein ganz eigener Lalique Stil. Folglich beginnt die Ausstellung im Musee Lalique in Wingen-sur-Moder auch mit exquisiten Schmuckstüken aus dieser Zeit.





Wie später auch im Art Deco verwendete Lalique nicht nur teure Materialien wie Gold, Silber oder Platin, sondern auch einfache wie Email, Elfenbein, Horn, Halbedelsteine, gewöhnliche Steine und Glas. Oft verwendete er Naturmotive wie Vögel oder Pflanzen. Im frühen 20. Jahrhundert entdeckte Lalique dann vor allem die Glaskunst für sich. Neben Skulpturen und Gefäßen begann er auch, Parfum Flacons für Nobelmarken zu gestalten. Daher ist Lalique heute auch hauptsächlich für die nach ihm benannten Düfte bekannt. Der zweite Teil des Museums widmet sich dann den Flacons im Wandel der Zeit.



1921 eröffnete der seine Fabrik in Wingen-sur-Moder, da die Gegend traditionell stark mit der Glasbläserkunst verbunden ist. Neben der Produktion von Luxusartikeln zum Gebrauch, schuf Lalique auch zahlreiche Skulpturen und gilt damit als Begründer des Art Deco in Frankreich.





Bis heute produziert die Firma Lalique ausschließlich in Wingen-sur-Moder. Aber Made in France hat seinen Preis: für ein Glas muss man schon mal 100 Euro anlegen. Nach oben sind die Preise offen. Neben dem Museum gibt es eine sehr schöne Lalique Boutique. Die ehemalige Villa ist heute ein 5-Sterne Hotel mit einem hervorragendem Restaurant. Aber auch das hat natürlich seinen Preis. Für den kleineren Geldbeutel gibt es aber auch noch ein Museums Bistro. Ich übernachte in der Gegend gern in der imposanten Klosteranlage in Oberbronn.
