Bauschuttcontainer als mobile Sperren sollen in Wiesloch für Sicherheit gegen Anschläge sorgen! Sie sollen Amokfahrten verhindern.
Die Stadt beauftragte schon 2024 einen externen Dienstleister mit der Entwicklung eines Konzeptes – so sieht also nun das Sicherheitskonzept der Stadt Wiesloch aus.

Auch kleinere Städte passen ihre Sicherheitskonzepte an. Wiesloch etwa schützt das an diesem Wochenende stattfindende Stadtfest durch gezielt aufgestellte Bauschuttcontainer. Sie dienen als temporäre Fahrzeugsperren, um die Fußgängerzone und die Veranstaltungsfläche abzusichern.

Die Bilder des 19. Dezember 2016 sind vielen noch präsent: Ein islamistischer Attentäter lenkt einen gestohlenen Sattelzug in die Menschenmenge auf dem Weihnachtsmarkt an der Berliner Gedächtniskirche. Zwölf Menschen sterben, über 70 werden verletzt. Der Anschlag hat tiefe Spuren hinterlassen – nicht nur in der öffentlichen Erinnerung, sondern auch im sicherheitspolitischen Alltag deutscher Städte. Auch nachdem weitere Amokfahren beispielsweise in Mannheim stattfanden oder auch in München.
Seither finden sich in vielen deutschen Städten modulare Betonbarrieren, auch bekannt als Merkel-Legos. Zum Stadtfest müssen bis zu 14 Zufahrtsstraßen durch Absperrungen gesichert werden. Aktuell erfolgt dies größtenteils mithilfe städtischer Fahrzeuge und durch Container, die etwa 80 Prozent der Zugänge abdecken. Künftig ist geplant, spezielle Zufahrtssperren anzumieten oder anzuschaffen. Die Mietvariante würde jährlich rund 220.000 Euro kosten, während beim Kauf einmalige Ausgaben in Höhe von 625.000 Euro anfallen würden. Eine weitere Option ist der gemeinsame Erwerb der Sperren zusammen mit benachbarten Kommunen.



Wiesloch investiert in Sicherheit: Stadt rechnet 2025 mit über 100.000 € Zusatzkosten für Veranstaltungsschutz
Sicherheitskonzepte für Stadtfest & Co. führen zu umfangreichen Ausgaben
Wiesloch plant für das kommende Jahr erhebliche Investitionen in die Sicherheit öffentlicher Veranstaltungen. Das geht aus aktuellen Gemeinderatsunterlagen hervor. Für das Jahr 2025 rechnet die Stadt mit bislang nicht eingeplanten Mehrkosten in Höhe von 109.900 €, die vor allem durch zusätzliche Schutzmaßnahmen bei Stadtfesten und Märkten entstehen.
Neue Technik und Ausstattung
Einmalige Anschaffungen schlagen mit rund 5.500 € zu Buche. Darin enthalten sind die Einrichtung einer Sicherheitsbeleuchtung auf der Veranstaltungsfläche (ca. 3.500 €) – besonders für das in die Nacht reichende Stadtfest – sowie die Aufstockung der Betriebsfunkgeräte (ca. 2.000 €) zur besseren Kommunikation im Einsatz.

Zufahrtsschutz als größter Kostenpunkt
Die größten Ausgaben verursacht der temporäre Zufahrtsschutz, der mit 80.400 € veranschlagt wird. Um die Innenstadtfeste abzusichern, werden städtische Fahrzeuge an den Zufahrtsstraßen positioniert. Allein der Einsatz dieser Fahrzeuge samt Personal, Rufbereitschaft und Logistik kostet pro Veranstaltungstag rund 13.400 €. 2025 sind sechs solcher Tage geplant: drei für das Stadtfest, einer für „Wein und Markt“ und zwei für den Herbstmarkt.
Ob und in welchem Umfang diese Kosten künftig weiter anfallen, hängt von möglichen Anschaffungen technischer Sperrsysteme oder Kooperationen mit Nachbargemeinden ab.
Externe Dienstleistungen und Personal
Zusätzlich kalkuliert die Stadt mit 24.000 € für externe Dienstleistungen. Dazu gehören:
- Eine professionelle Veranstaltungsleitung (ca. 11.500 € für Stadtfest und „Wein und Markt“), einschließlich der Erstellung sicherheitsrelevanter Lagepläne.
- Die Aufstockung des Sicherheitspersonals, insbesondere für Entfluchtungskonzepte und die Überwachung mobiler Sperren (ca. 10.000 €).
- Die Einrichtung eines Lagezentrums bei der Feuerwehr, einschließlich Entschädigungen (1.000 €).
- Elektrogeräteprüfung und Brandschutztraining für Vereine beim „Wein und Markt“ (1.500 €).

Vergleich mit anderen Kommunen – Beispiel Mannheim
In Mannheim wurden mobile Fahrzeugsperren (Anti-Terror-Sperren) angeschafft, um Veranstaltungen und kritische Infrastruktur vor potenziellen Anschlägen mit Fahrzeugen zu schützen.

Im Zuge des Sicherheitspakets, das nach der Amokfahrt im März 2025 vorgestellt wurde, betonte die Stadtverwaltung die Notwendigkeit eines verstärkten Schutzes vor Überfahrtsdelikten. Gerade bei Großveranstaltungen und an exponierten Orten wie der Fußgängerzone oder dem Bahnhofsvorplatz sollen mobile Zufahrtssperren eingesetzt werden. Dabei setzen die Mannheimer auf Kaufen statt mieten, so sei man flexibler.
Update – Fotos vom Freitag, 4. Juli 2025:







LKWs, Unimogs, Feuerwehrfahrzeuge und sogar Bagger als Anti-Terror-Maßnahme. So mancher Bürger bezeichnet es eher als eine lächerliche Show!