Zwischen Gesundheitspolitik und Schwarzmarkt: Warum das geplante Fernverschreibungs- und Versandverbot von Medizinalcannabis ein Fehler ist
Von der Politik als Fortschritt verkauft, in der Realität ein Rückschritt für Patientenrechte, Versorgungssicherheit und Gesundheitsprävention: Die von Bundesministerin für Gesundheit im Kabinett Merz Nina Warken geplante Einschränkung der telemedizinischen Verschreibung von medizinischem Cannabis sowie das drohende Versandhandelsverbot stoßen auf massive Kritik.
Was heute Telemedizinanbieter wie Dr. Ansay, Bloomwell & Co. sind, war in den frühen 2000er-Jahren DocMorris: ein Symbol für Fortschritt – und gleichzeitig ein Feindbild für etablierte Strukturen. Schon damals stemmten sich Ärztekammern, Apothekenverbände und Teile der Politik mit aller Kraft gegen neue digitale Vertriebswege und Patientenautonomie.
Die Geschichte wiederholt sich – nur die Namen ändern sich. Heute heißt das Ziel der Abwehr: Telemedizin. Trotz wachsender Akzeptanz und technologischer Reife scheint sich die Standespolitik lieber am Status quo festzuklammern, anstatt die Chancen moderner Versorgung zu nutzen. Dabei ist längst klar: Patienten wollen einfache, sichere und digitale Lösungen – nicht Wartezeiten, Papierrezepte und Hürden, die medizinisch nicht gerechtfertigt sind.
Kollateralschäden für Patienten – und Konjunkturprogramm für den Schwarzmarkt
Die Bundesregierung hatte mit der Teillegalisierung von Cannabis im Jahr 2024 einen Paradigmenwechsel eingeleitet. Ziel war unter anderem die Bekämpfung des Schwarzmarkts und die kontrollierte Abgabe an Patienten. Erste Erfolge blieben nicht aus: Laut aktuellen Daten wurden rund 100 Tonnen Cannabis dem Schwarzmarkt entzogen. Der Apothekenumsatz stieg auf über 1,2 Milliarden Euro – mit 228 Millionen Euro Mehrwertsteuer-Einnahmen für den Staat. Es entstanden neue Arbeitsplätze im pharmazeutischen und logistischen Bereich.
Jetzt jedoch will Gesundheitsministerin Nina Warken genau an der sensibelsten Stelle der Reform zurückrudern. Künftig soll die Verschreibung von Medizinalcannabis nur noch nach einem persönlichen Arztkontakt erlaubt sein. Telemedizinische Lösungen – wie sie z. B. über spezialisierte Anbieter wie z.B. Dr. Ansay, Bloomwell oder GreenMedical und Doktorabc ermöglicht wurden – wären damit ausgeschlossen. Gleichzeitig soll die Abgabe über Versandapotheken untersagt werden. Cannabis soll ausschließlich vor Ort in Apotheken abgegeben werden.
Die Folge: Für viele Betroffene, gerade chronisch Kranke oder Menschen mit Mobilitätseinschränkungen, wird der Zugang erheblich erschwert. Ohne einfache, digitale Lösungen könnte die Cannabisversorgung für tausende Patienten wegbrechen. Viele dürften dann – mangels Alternativen – erneut auf illegale Quellen ausweichen. Ein Rückschlag für alle Bemühungen, den Schwarzmarkt zu bekämpfen.
Patientenstimme: „Cannabis gibt mir Lebensqualität zurück“
Ein Skoliose-Patient, der anonym bleiben möchte, schildert eindrücklich seine Lage: „Ich leide seit Jahrzehnten unter chronischen Rückenschmerzen. Viele Schmerzmittel habe ich nicht vertragen – die Nebenwirkungen wie Übelkeit oder Verstopfung haben mein Leben zusätzlich belastet. Cannabis hingegen lindert meine Schmerzen spürbar und verbessert meinen Schlaf. Ich kann wieder essen, zunehmen, zur Ruhe kommen. Telemedizin war für mich der legale Weg zu dieser Behandlung – ich bin körperlich kaum in der Lage, regelmäßig in eine Praxis zu gehen oder eine Apotheke persönlich aufzusuchen.“
Er empfindet das geplante Verbot nicht nur als Zumutung, sondern als Diskriminierung: „Ich fühle mich als behinderter Mensch ausgegrenzt. Wenn der Gesetzgeber mir den Zugang zu meiner medizinischen Versorgung so erschwert, frage ich mich, ob meine Lebensqualität überhaupt eine Rolle spielt.“
Der Patient schildert seine Erfahrung mit der aktuellen Versorgungslage: „Der Telemedizinanbieter meines Vertrauens bietet die technische Plattform im Internet (Apotheken-Marktplatz), über die ich meine Blüten beziehe. Dort findet sich eine große Auswahl an Cannabis-Blüten, die von über 200 Apotheken bundesweit angeboten werden.“
Besonders wichtig sei ihm dabei die Qualitätssicherung: „Dass ich meine Bestellung von einer Apotheke bekomme, gibt mir ein gutes Sicherheitsgefühl. Die Qualität überzeugt. Cannabis aus der Apotheke ist eindeutig besser, als das, was der Schwarzmarkt bietet. Bei medizinischem Cannabis aus der Apotheke weiß man, was man hat – Angaben wie Sorte, Wirkung, THC- und CBD-Gehaltsangaben oder Terpene geben mir Orientierung.“ Und falls er Fragen zum Medizinalcannabis hat, ruft er in der Apotheke an oder sendet eine E-Mail.

Nur etwa 6-8 Prozent der Ärzte in Deutschland beschäftigen sich damit
Trotz seiner jahrtausendealten Geschichte als Heilmittel bleibt Cannabis in der modernen Medizin unterrepräsentiert. Nur etwa 6 bis 8 Prozent der Ärzte in Deutschland setzen sich aktiv mit Cannabis-Therapien auseinander. Besonders im ländlichen Raum scheuen viele Mediziner die Verschreibung – aus Unsicherheit, rechtlichen Vorbehalten oder schlicht aus Skepsis und Unwissenheit. Obwohl medizinisches Cannabis in Deutschland seit 2017 erlaubt ist, wirkt das alte Stigma weiter – auch unter medizinischem Fachpersonal.
Die Substanz wird noch immer vorrangig mit Drogenkonsum assoziiert, nicht mit schmerzlindernder oder entzündungshemmender Wirkung. Viele Ärzte fürchten rechtliche Fallstricke, oder lehnen Cannabis aus ideologischen Gründen ab – zum Nachteil vieler Patientinnen und Patienten.
Medizinisches Cannabis ist in Deutschland rechtlich erlaubt, medizinisch anerkannt – aber praktisch oft unerreichbar. Es fehlt nicht nur an Wissen und Offenheit in der Ärzteschaft, sondern auch an politischer Klarheit und wirtschaftlichem Interesse. Solange das Stigma überwiegt und die Versorgung erschwert wird, bleibt eine wirksame Therapie vielen Menschen vorenthalten.
Medizinisches Cannabis: Positive Effekte belegt
Dass medizinisches Cannabis ein therapeutisch wirksames Mittel ist, belegen zahlreiche Studien. So zeigt eine Untersuchung des US-amerikanischen National Institutes of Health (NIH), dass unter Patienten mit medizinischem Cannabis-Konsum
- der Einsatz von Opioiden um 76,7 %,
- Medikamente gegen Angstzustände um 71,8 %,
- Migränemedikamente um 66,7 %,
- Schlafmittel um 65,2 %,
- Alkohol um 42 % und
- Antidepressiva um 37,6 %
reduziert wurde.
All das sind Medikamente mit teilweise erheblichen Nebenwirkungen – auch und gerade im Vergleich zu Cannabis. Für viele Patienten ist Cannabis die verträglichere Alternative. Der legale Import von Cannabisblüten ist seit der Teillegalisierung stark gestiegen. Insbesondere der Anteil an Privatpatienten wuchs um 170 % – ein klares Signal für eine funktionierende, nachfrageorientierte Versorgungsstruktur.
Rechtliche Bedenken und politischer Flurschaden
Rechtsanwälte wie Konstantin Grubwinkler äußern bereits rechtliche Bedenken an den geplanten Änderungen. In einem YouTube-Statement sagt Grubwinkler „Es gibt nun mal Telemedizin und Versandapotheken, man kann die Zeit nicht mehr zurückdrehen.“. Ein Fernverschreibungsverbot könnte möglicherweise auch verfassungswidrig sein – gerade mit Blick auf das Recht auf körperliche Unversehrtheit und diskriminierungsfreie Gesundheitsversorgung.
Gleichzeitig nährt das Vorgehen der Bundesregierung Zweifel an der Ernsthaftigkeit ihrer Cannabisreform. Wenn Patienten durch neue Vorschriften wieder ins Abseits gedrängt werden, verlieren Politik und Behörden an Glaubwürdigkeit. Die geplanten Einschränkungen wirken nicht wie ein gesundheitspolitisches Konzept, sondern wie ein Einknicken vor traditionellen Lobbyinteressen – etwa der Pharmaindustrie oder der Alkoholwirtschaft.
Fazit: Fortschritt braucht digitale Wege, keine Verbote
Statt moderne digitale Versorgungswege zu schließen, müsste die Politik diese gezielt stärken – hauptsächlich für chronisch Kranke und Menschen mit eingeschränkter Mobilität.
Im ländlichen Raum haben in den letzten Jahren und Jahrzehnten viele Hausarztpraxen geschlossen, ohne Nachfolger zu finden. Die medizinische Versorgung in Deutschland leidet darunter. Die Dorfbevölkerung ist dazu gezwungen, in die Stadt zu fahren.
Telemedizin ist keine Gefahr, sondern eine Chance für eine inklusive und patientenzentrierte Versorgung. Ein Verbot der Fernverschreibung und des Versands von Medizinalcannabis wäre nicht nur medizinisch unvernünftig, sondern gesellschaftlich unverantwortlich.
Gerade bei chronischen Erkrankungen zählt Entlastung – körperlich wie organisatorisch. Telemedizin macht medizinische Versorgung zugänglicher, menschlicher und alltagstauglicher. Ein persönliches Gespräch mit dem Arzt bleibt wichtig – aber nicht zwingend im Wartezimmer bzw. Arztzimmer. Termine beim Hausarzt sind oft schwer zu bekommen, Wartezimmerzeiten sind frustrierend und körperlich belastend.
Schmerzpatienten müssen sich nicht aufwendig zur Praxis bewegen, was gerade bei akuten Schmerzzuständen eine enorme Entlastung darstellt. Viele Anliegen – gerade bei chronischen Verläufen mit bekannter Diagnose – lassen sich effizient per Videosprechstunde klären. Nach dem Gespräch kann das E-Rezept direkt digital übermittelt werden – schnell, sicher und ohne zusätzlichen bürokratischen Aufwand.
Wer medizinisches Cannabis schwerer zugänglich macht, gefährdet nicht nur die Gesundheit von Patienten – sondern stärkt genau die Strukturen, die man durch die Legalisierung eigentlich bekämpfen wollte. Der von Nina Warken geplante Einschränkung der telemedizinischen Verschreibung von medizinischem Cannabis sowie das drohende Versandhandelsverbot wären der Schritt in die falsche Richtung.
Während Teile der Ärzteschaft, Apothekenlobby und Politik noch an Faxgeräten festhalten, haben Telemedizinanbieter längst gezeigt, wie moderne Gesundheitsversorgung funktioniert – schnell, effizient, digital. Das von CDU-Ministerin Warken geplante Verbot wirkt wie ein Rücksturz in die Rezeptsteinzeit: zurück zu Wartezimmern, Papierformularen und Frust am Empfang.
Affilate-Link zu Telemedizinanbieter Dr. Ansay:
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