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Autorenseite: RP – Freier Journalist

Autorenseite mit Informationen, ausgewählten Artikeln und Arbeitsbeispielen. Lokaljournalismus seit 2014 – unabhängig, kritisch, unparteiisch

Eine Auswahl der neusten Artikel von RP:


RP Pressefotografie

Eine Auswahl an Artikeln mit Fotogalerien.

Autorenbiografie

RP ist seit 2014 als freier Journalist und Lokalreporter im Rhein-Neckar-Kreis tätig. Als schreibende Presse und als Pressefotograf berichtet er über die verschiedensten Ereignisse und Veranstaltungen. Neben Berichterstattung (Vor- und Nachberichterstattung) bietet RP auch Recherchetätigkeiten und Unterstützung bei Presse- und Öffentlichkeitsarbeit.


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Warum mich der Lokaljournalismus (nicht) anekelt

Lokaljournalismus ist keine leichte Aufgabe. Junge Talente sehen sich mit Begriffen wie „schrecklicher Lokaljournalistenstil“ konfrontiert und hören von der Notwendigkeit, Geschichten auf das Lokale zu reduzieren. Dabei ist Lokaljournalismus nicht einfach eine Verkleinerung, sondern eine intensive Auseinandersetzung mit dem Alltag der Menschen.

Lokaljournalisten sind die „Bodentruppen der Presselandschaft“. Sie müssen rausgehen, mit den Menschen sprechen und ihre Geschichten erzählen. Sie erfüllen eine wichtige Funktion in der Gesellschaft.

Der Lokaljournalist leistet deutlich mehr, als an einem Newsdesk eine Agenturmeldung abzuschreiben. Als Lokalreporter muss man das Büro verlassen, auf Sportplätzen stehen, in Sandkästen sitzen, mit Menschen sprechen, mehrmals am Tag.

In acht Jahren Lokalredaktion bin ich mit der Polizei durch den Wald marschiert, um die Walddurchsuchung zu Übungszwecken zu beobachten, ich war bei Katastrophenschutzübungen dabei. Habe über zahlreiche Feuerwehreinsätze berichtet, blutige Einsätze der Rettungsdienste erleben müssen. Als Lokalreporter ist man auch Polizeireporter, und so gehört auch die Berichterstattung über Polizeieinsätze zur Arbeit. Meist sind es Verkehrsnachrichten und Unfallberichte mit lokaler Relevanz.

Doch manchmal trifft man als kleiner Lokalreporter auch auf Themen mit bundesweiter Relevanz oder gar weltweitem Interesse. Über Mord und Totschlag zu berichten zählt sicher eher zu den Ausnahmen der Lokalpresse und Regionalpresse im ländlichen Raum. Dennoch kommt es vor. Berichterstattungen über Demonstrationen und Kundgebungen sowie Spaziergängen (Montagspaziergänge aus Protest) gehörten vor den Corona-Jahren eher zur Seltenheit.

Das sind die weniger schönen Seiten der Tätigkeit als Lokalreporter. Viele Stunden habe ich auch bei Gemeinderatssitzungen verbracht. Ebenso bei den unterschiedlichsten Veranstaltungen der unterschiedlichsten Art. Ich war bei Vereinen, den Geflügelzüchtern ebenso wie den Gartenfreunden, den Sportvereinen ebenso wie den Kulturvereinen. Von Jahr zu Jahr immer wieder das Gleiche. Den Veranstaltungskalender routiniert abgearbeitet. Von den Frühlingsfesten, den Sommerfesten bis zu den Herbstfesten mit den unzähligen Kerwe und Weinfesten der Region. Berichte vom St. Martinsumzug und Weihnachtsmärkte nicht zu vergessen.

Zu den schönen Seiten des Pressefotografen zählt, das Fotografieren von lächelnden und fröhlichen Menschen. Die Berichterstattung über Musik- und Kulturveranstaltungen sowie das soziale und gesellschaftliche Leben, die Dokumentation in Wort und Bild – die schönen Seiten des Lokaljournalismus. Denn glückliche Momente werden festgehalten, schöne Erinnerungen. Unzählige Geschäftseröffnungen habe ich begleitet, ebenso wie Jubiläen. Ich traf beispielsweise eine 108-Jährige, eine interessante Begegnung. Ebenso wie die Begegnungen mit Menschen, die schwere Schicksalsschläge hinter sich hatten. Oder eine bewegte Vergangenheit.

So traf ich auch Menschen, die auf der Sonnenseite des Lebens stehen. Millionäre und Milliardäre ebenso wie prominente Persönlichkeiten des öffentlichen Interesses.

Die Autorin von „Warum mich der Lokaljournalismus anekelt“ appelliert an die Branche, die Arbeit der Lokaljournalisten zu schätzen und ihnen die nötigen Mittel zur Verfügung zu stellen. Der Artikel endet mit einem eindringlichen Appell:

„Lokaljournalismus ist mehr als ein Job – es ist eine Leidenschaft. Die Branche steht vor großen Herausforderungen, von finanziellen Problemen bis zur Abwanderung von Talenten. Doch nur durch Investitionen, kreative Lösungen und eine Neubewertung des Lokaljournalismus kann dieser wichtige Zweig des Journalismus gerettet werden. Es ist an der Zeit, die Illusionen zu durchbrechen und den Lokaljournalismus als das zu behandeln, was er ist: eine unverzichtbare Säule der Demokratie und des gesellschaftlichen Zusammenhalts“.

Und

„Umsonst zu arbeiten, sich zu opfern, gilt immer noch als schick im Journalismus. Dabei ist es das, was die Branche umbringt auf die Dauer, denn gute Leute wollen zumindest ihre Miete zahlen können oder wenigstens das Gefühl, dass die Projekte, für die sie brennen, jemandem etwas wert sind. 

Dem kann ich mich nur anschließen!

MfG RP

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