Nach unserem Artikel zu „Volksfeste in Deutschland – Tradition im Wandel der Zeiten„, wollen wir nun auf die Feste im Winter einen Blick werfen.
Die Weihnachtsmärkte in Deutschland sind eine jahrhundertealte Tradition, die bis ins Mittelalter zurückreicht.
Hier sind einige wichtige Aspekte dieser festlichen Tradition:
- Historische Ursprünge:
- Die ersten Weihnachtsmärkte in Deutschland datieren zurück auf das 14. Jahrhundert. Die Märkte wurden als „Nikolausmärkte“ bekannt und waren ursprünglich dazu gedacht, Kinder mit Süßigkeiten und kleinen Geschenken zu versorgen.
- Namensgebung:
- Die Weihnachtsmärkte wurden später umbenannt, um den Bezug zu Weihnachten und der Geburt Christi herzustellen. Heute werden sie oft als „Christkindlesmarkt“ oder „Weihnachtsmarkt“ bezeichnet.
- Traditionelle Atmosphäre:
- Die Märkte sind bekannt für ihre festliche Atmosphäre mit dekorativen Lichtern, geschmückten Ständen und dem Duft von Glühwein und Leckereien in der Luft.
- Stände und Handwerkskunst:
- Auf den Märkten gibt es zahlreiche Stände, die handgefertigte Geschenke, Dekorationen, Spielzeug und Kunsthandwerk verkaufen. Viele Produkte werden von lokalen Kunsthandwerkern hergestellt.
- Glühwein:
- Glühwein, ein gewürzter Rotwein, ist ein charakteristisches Getränk auf deutschen Weihnachtsmärkten. Er wird oft in speziellen Tassen serviert, die als Souvenirs mit nach Hause genommen werden können.
- Kulinarische Köstlichkeiten:
- Die Märkte bieten eine Vielzahl von traditionellen Leckereien, darunter gebrannte Mandeln, Lebkuchen, Bratwurst, und Stollen (ein traditionelles deutsches Weihnachtsgebäck).
- Weihnachtsmusik und Aufführungen:
- Auf vielen Märkten gibt es Musikdarbietungen, Choraufführungen und Live-Musik, die die Besucher in festliche Stimmung versetzen.
- Traditionelles Handwerk:
- Handwerker zeigen oft traditionelle Handwerkskunst wie Kerzenziehen, Schnitzen und Schmieden. Dies ermöglicht den Besuchern, das Handwerk hautnah zu erleben.
- Kinderaktivitäten:
- Viele Weihnachtsmärkte haben spezielle Bereiche für Kinder mit Karussells, einem Besuch des Weihnachtsmanns, und oft einem „Lebendigen Adventskalender“.
- Weihnachtsbaum und Beleuchtung:
- Ein zentraler Weihnachtsbaum, oft geschmückt von der Spitze bis zum Boden, ist ein zentrales Element vieler Weihnachtsmärkte. Die Beleuchtung schafft eine magische Atmosphäre.
Die Weihnachtsmärkte in Deutschland sind nicht nur Orte des Einkaufens, sondern auch soziale Treffpunkte, die die Gemeinschaft zusammenbringen, um die festliche Jahreszeit zu feiern. Sie sind zu einem wichtigen kulturellen Erbe geworden und ziehen Touristen aus aller Welt an.
Die beliebtesten Weihnachtsmärkte Deutschlands
Die Beliebtheit von Weihnachtsmärkten kann subjektiv sein und variiert je nach den individuellen Vorlieben der Besucher. Hier sind jedoch zehn Weihnachtsmärkte in Deutschland, die oft als besonders beliebt und traditionell angesehen werden:
- Nürnberger Christkindlesmarkt (Nürnberg):
- Einer der ältesten und bekanntesten Weihnachtsmärkte in Deutschland.
- Striezelmarkt (Dresden):
- Berühmt für den riesigen Stollen, ist der Striezelmarkt einer der ältesten deutschen Weihnachtsmärkte.
- Weihnachtsmarkt am Kölner Dom (Köln):
- Mit dem beeindruckenden Dom im Hintergrund bietet dieser Markt eine malerische Kulisse.
- Christkindlmarkt am Marienplatz (München):
- Der Marienplatz wird von einem riesigen Christbaum und einem traditionellen Markt geschmückt.
- Hamburger Weihnachtsmarkt (Hamburg):
- Ein vielfältiger Markt mit über hundert Ständen und einem festlichen Unterhaltungsprogramm.
- Weihnachtsmarkt am Gedächtniskirche (Berlin):
- In der Nähe der berühmten Gedächtniskirche bietet dieser Markt eine festliche Atmosphäre.
- Frankfurter Weihnachtsmarkt (Frankfurt):
- Am Römerberg gelegen, ist dieser Markt einer der ältesten in Deutschland.
- Stuttgarter Weihnachtsmarkt (Stuttgart):
- Mit mehr als 280 Ständen ist dieser Markt einer der größten in Deutschland.
- Weihnachtsmarkt auf dem Rathausplatz (Düsseldorf):
- Der Marktplatz und das Rathaus schaffen eine charmante Kulisse für diesen Markt.
- Wiesbadener Sternschnuppenmarkt (Wiesbaden):
- Mit einer malerischen Kulisse in der Altstadt ist dieser Markt für seine festliche Beleuchtung bekannt.
Diese Märkte bieten eine Vielzahl von Handwerkskunst, kulinarischen Genüssen und festlicher Atmosphäre, die typisch für die deutschen Weihnachtsmärkte sind.
Weihnachtsmärkte in Deutschland zwischen religiöser Tradition und Modere
Die Weihnachtsmärkte in Deutschland verkörpern eine faszinierende Verbindung zwischen tiefer religiöser Tradition und modernem, festlichem Zeitgeist.
Historisch gesehen entstanden diese Märkte im Mittelalter als Orte, um im Namen des Heiligen Nikolaus Geschenke an Kinder zu verteilen. Heutzutage haben sich die Märkte zu einem Schmelztiegel aus althergebrachten Bräuchen und zeitgenössischer Feierlichkeit entwickelt. Die religiösen Wurzeln bleiben in vielen Aspekten präsent, sei es durch Krippenspiele, traditionelle Weihnachtslieder oder die Darstellung biblischer Szenen auf den Märkten. Gleichzeitig spiegelt sich die Modernität in den zahlreichen kommerziellen Angeboten, trendigen Dekorationen und Unterhaltungsevents wider.
Der Duft von Glühwein und gebrannten Mandeln mischt sich mit den Klängen traditioneller Weihnachtsmusik und modernen Pop-Hits. Diese Dualität macht die Weihnachtsmärkte zu einzigartigen Veranstaltungen, die die Verbindung zwischen Vergangenheit und Gegenwart auf eine festliche Weise zelebrieren.
Quellen und weiterführende Informationen:
Die schönsten Weihnachtsmärkte Deutschlands in 2023
