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Walldorf – Mit Sanierungsstrategie für eine klimafreundlichere Zukunft

Gemeinderat befürwortet 10-Jahres-Strategie des Eigenbetriebs Wohnungswirtschaft

Die Sanierungsstrategie des Eigenbetriebs Wohnungswirtschaft für die nächsten zehn Jahre stellte Betriebsleiter David Högerich in der öffentlichen Sitzung des Gemeinderats am 17. November vor.

Dieser „Fahrplan“, den der Gemeinderat einstimmig befürwortete, orientiert sich am Klimaschutzkonzept der Stadt Walldorf und wurde in Zusammenarbeit mit der Klimaschutz- und Energieberatungsagentur Heidelberg-Rhein-Neckar-Kreis gGmbH, kurz KLiBA, aufgestellt. Energieeffizient und damit auch klimafreundlich und zukunftsfähig sollen die städtischen Wohngebäude nach und nach werden. „Die Entscheidungen von heute haben Nachwirkungen für die kommenden zwanzig Jahre“, stellte Högerich fest. Bei den strategischen Überlegungen ging das Planungsteam daher von einem ganzheitlichen Ansatz aus und betrachtete einzelne Komponenten nicht isoliert, sondern berücksichtigte auch immer deren Folgen für spätere Maßnahmen. Wie aus der Planung hervorgeht, sind ganzheitliche Sanierungen und auch Teilsanierungen vorgesehen. Im Fokus stehen dabei vor allem die Gebäudehüllen und die Haustechnik. Erneuerbare Energien, wie zum Beispiel Holzpellets, Solarthermie oder Photovoltaikanlagen sollen verstärkt genutzt werden.

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Man müsse langfristig planen und entscheiden, welche energetischen Standards für welches Gebäude sinnvoll seien, erklärte Högerich. Mittelfristig könnten jedoch die obersten Geschossdecken und die Kellerdecken in allen Gebäuden gedämmt werden, wo dies sinnvoll sei. Davon wären 26 beziehungsweise 21 Gebäude betroffen. Als Leitschnur bei allen Maßnahmen gilt, keine Gelegenheit zu verpassen. Wird beispielsweise bei Häusern mit älteren Wärmedämm-Verbundsystemen ein Gerüst gestellt, um den Putz oder Anstrich auszubessern, soll die Gelegenheit gleich genutzt werden, um eine zweite Dämm-Ebene aufzubringen, wo dies sinnvoll ist. Fenster und Rollladenkästen können im Zuge einer Außenwand-Dämmung erneuert werden.

Die städtischen Wohngebäude im Sambugaweg sind Beispiele für eine erfolgreiche Sanierung (Foto: Pfeifer)

Sparen und dabei gewinnen
Bis zum Jahr 2030 sollen dank des Sanierungskonzepts 19 Wohngebäude mit 125 Wohnungen energetisch saniert werden. Der Endenergiebedarf wird damit insgesamt um rund 989.000 Kilowattstunden im Jahr, das heißt rund 35 Prozent, reduziert werden. Weiterhin soll sich der Ausstoß von Kohlendioxid um rund 41 Prozent auf 291 Tonnen im Jahr verringern. 15 Photovoltaikanlangen sollen installiert werden und dazu beitragen, die Hilfsenergie um rund 147.000 Kilowattstunden zu reduzieren und 91 Tonnen Kohlendioxid im Jahr einzusparen. Außerdem soll die Treppenhaus- und Außenbeleuchtung auf energiesparende LED-Beleuchtung umgestellt werden. Im Außenbereich sollen rund 500 Quadratmeter Blühwiesen für Insekten und Kleintiere entstehen, von denen natürlich auch der Mensch profitiert. Über die einzelnen Projekte und Maßnahmen wird der Gemeinderat jeweils entscheiden und prüfen, ob Mitteleinsatz und Energieeinsparung verhältnismäßig sind.

Wie David Högerich in Zusammenhang mit dem Geschäftsbericht für das erste Halbjahr 2020 in der Sitzung noch ausführte, werden in der Emil-Nolde-Straße 3 bis 7 aktuell die Heizungen saniert. 50 Prozent Endeenergiebedarf werden dadurch im Jahr eingespart sowie 17 Tonnen Kohlendioxid.

Zum Halbjahresgeschäftsbericht erklärte Högerich, dass ursprünglich eine moderate Mieterhöhung für 2020 geplant gewesen sei, von der man aber nach Behandlung des Themas im Ausschuss für Technik, Umwelt, Planung und Verkehr wegen der Coronakrise abgesehen habe. Der Jahresverlust falle daher um etwa 18.000 Euro höher aus als vorgesehen, so Högerich, würde aber dadurch ausgeglichen, dass Instandhaltungsarbeiten gegen Jahresende wegen des „Lockdowns light“ nicht mehr in vollem Umfang ausgeführt werden könnten. Der Jahresverlust liege bei 192.000 Euro. „Damit ist die Gewinn- und Verlustrechnung fast so verlaufen wie geplant“, stellte er fest.
Der Klimakrise begegnen
Stadtrat Mathias Pütz (CDU) stimmte dem Konzept zu, das auf Basis des bereits früher vorgestellten Portfolios erarbeitet worden sei. Die energetische Sanierung gehe mit den städtebaulichen Anforderungen „Hand in Hand“, so Pütz. Pütz begrüßte den Verzicht auf eine Mieterhöhung in diesem Jahr und lobte die insgesamt positive Entwicklung des Eigenbetriebs. Stadtrat Christian Schick (SPD) sprach von „guten und sinnvollen Überlegungen mit Maß und Ziel“, die den Zweck hätten, Klimaschutz zu betreiben. Das Handeln des Eigenbetriebs fand er transparent, man habe die Möglichkeit, von Steuerungsmaßnahmen Gebrauch zu machen. Der Gebäudesektor sei für die Energiewende sehr wichtig, meinte Stadtrat Maximilian Himberger (Bündnis 90/Die Grünen). Diesen Bereich müsse man „dringend angehen, um der Klimakrise zu begegnen“. Der Handlungsdruck sei da, so Himberger und die Gesamtstrategie wichtig. Das Anlegen der Blühwiesen begrüßte er, da man das Insektensterben im Blick haben müsse. Stadtrat Fredy Kempf (FDP) lobte Strategie und Bericht ebenfalls.

Wie schon die Fraktionssprecher dankte auch Bürgermeisterin Staab dem Team des Eigenbetriebs für die Arbeit „in diesem sehr herausfordernden Jahr“. Was den Klimaschutz und die Energieeffizienz angehe, gehe Walldorf als Kommune mit gutem Beispiel voran. Dies sei sehr wichtig, stellte Staab fest.

Quelle: Stadtverwaltung Walldorf

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