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Walldorf – Zwei Kunstwerke für das Schulzentrum

Kunst am Bau von Regina Kochs und Felix Oehmann

Im Januar 2019 beschloss der Gemeinderat, die Erweiterungsbauten des Schulzentrums durch „Kunst am Bau“ noch abzurunden und zu vervollständigen. Nun wird es nicht nur – wie vorgesehen – ein Kunstwerk sein, sondern zwei Kunstwerke werden auf dem Areal des Schulzentrums ihren Platz finden.

Der Gemeinderat folgte in seiner öffentlichen Sitzung am 17. November zwar dem Votum des Preisgerichts, das sich mehrheitlich für den Entwurf von Regina Kochs ausgesprochen hatte, aber auch der Empfehlung des vorberatenden Ausschusses für Technik, Umwelt, Planung und Verkehr, auch den zweitplatzierten Entwurf von Felix Oehmann realisieren zu lassen. Der in Berlin lebende Felix Oehmann kehrt damit an seine „Wurzeln“ zurück, denn er war einst Schüler am Walldorfer Gymnasium.

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„unterstützt wachsen“ nennt Regina Kochs ihr Kunstwerk. Hier ist die zur Straße gerichtete Ansicht zu sehen (Visual: Regina Kochs)

Der von der Stadt im Jahr 2019 ausgelobte Wettbewerb „Kunst am Bau am Schulzentrum“ verlief in einem zweistufigen Verfahren, bei dem sich interessierte Künstlerinnen und Künstler bewerben konnten. Von den fünfzehn eingegangenen Bewerbungen wurden durch eine Jury fünf Künstlerinnen und Künstler ausgewählt. Ein Künstler, Claus Görtz aus Schattin/Lübeck, war durch den Gemeinderat bereits für die zweite Wettbewerbs-phase gesetzt worden. Für die Endauswahl qualifizierten sich noch Wolfgang Folmer (Heilbronn), Loraine Heil (Weinheim), Bernadette Hörder (Karlsruhe), Regina Kochs (Köln) und Felix Oehmann (Berlin). Coronabedingt musste die für den März dieses Jahres vorgesehene entscheidende Jurysitzung, bei der die sechs Künstlerinnen und Künstler ihre Entwürfe vorstellen konnten, auf den Oktober verlegt werden. Wie Stadtbaumeister Andreas Tisch, der selbst beratendes Mitglied der Jury war, in der Gemeinderatsitzung erläuterte, wurde ein Kunstwerk gewünscht, das den spezifischen Ort – an der Schwelle zwischen öffentlichem Bereich und Schulgelände – die Architektur der Gesamtanlage und die Freiräume miteinbezieht. Eine weitere Anforderung war, dass sich das Kunstwerk vor allem mit Bildung und Entwicklung junger Menschen auseinandersetzen und den „strebenden Geist“ reflektieren sollte. Auch dauerhaftes Material, Standsicherheit und Verkehrssicherung spielten eine Rolle bei der Beurteilung.
unterstützt wachsen
Die Mehrheit der zehnköpfigen Jury, die aus Bürgermeisterin Christiane Staab sowie Mitgliedern der vier Fraktionen des Gemeinderats, Künstlern, Lehrkräften von Realschule und Gymnasium und dem Architekten der Erweiterungsbauten bestand, entschied sich für den Entwurf „unterstützt wachsen“ von Regina Kochs. Kochs arbeitet mit Stelen aus Stahlrohr, die das Dach des noch entstehenden Laubengangs „stützen“ und über das Dach „hinauswachsen“. Zur öffentlichen Seite sieht man diese Stützen als rote Rohre, zum Schulhof zeigen sie sich geöffnet und mit Wortpaaren aus Metall im Inneren. Vorstellbar sind Begriffe wie „sein – werden“ oder „entdecken – verstehen“. Wie Regina Kochs erklärte, könnten hierbei Wortpaare mit den Schulen erarbeitet werden. Die Künstlerin integriert auch Beleuchtung in das Kunstwerk, die tags und nachts wechselt.
simple touch Felix Oehmann, den die Jury auf den zweiten Platz setzte, nennt seine etwa sechs Meter hohe Skulptur aus lackiertem Stahl „simple touch – einfache Berührung“. Die geschwungene Form setzt sich aus zwei Elementen zusammen, einer so genannten „Check Mark“ (Häkchen“) und einer Spiralform, die die Verbindung zum Boden herstellt, wo er sich ein Pflanzbeet vorstellt. Orange lackiert soll die Skulptur eine Signalwirkung entfalten und zum Umkreisen einladen. Die Skulptur soll so platziert werden, dass sie von verschiedenen Gebäudeteilen und damit aus immer wieder anderer Perspektive erlebt werden kann. Das Kunstwerk stehe für „neues, anderes Denken, Akzeptanz, Toleranz und Respekt füreinander“, so Felix Oehmann. Das Objekt zeige auch, dass man beweglich bleiben müsse.

Wortpaare auf der Schulseite des Objekts nehmen Bezug auf die Entwicklung der Jugendlichen (Visual: Regina Kochs)

„Das Schulzentrum verträgt zwei Kunstwerke“, meinte Stadtrat Dr. Gerhard Baldes (CDU), der aber anmerkte, dass es in der Fraktion auch abweichende Meinungen gebe. CDU-Fraktionsvorsitzender Mathias Pütz erklärte hierzu, dass die Jury ein eindeutiges Votum zugunsten von Regina Kochs gefasst habe. Er vertraue der Jury und stelle sich nun die Frage nach dem „Stellenwert der Jury“. Außerdem müsse das vorgesehene Budget eingehalten werden. Auch sein Fraktionskollege Uwe Lindner fragte, welche Funktion eine Jury in Zukunft noch habe. Die Jury habe eindeutig für Regina Kochs als Siegerin gestimmt. Auch die gestiegenen Ausgaben sah er kritisch. Dr. Andrea Schröder-Ritzrau (SPD) meinte „doppelt hält besser“ und stimmte für ihre Fraktion der Realisierung beider Kunstwerke zu. „Wir haben zwei Schulen und genügend Platz“, argumentierte sie. Weiterhin leiste man in der Covid-19-Krise einen Beitrag zur Unterstützung von Künstlern. Die beiden Kunstwerke nähmen sich nichts weg, sondern ergänzten sich mit ihren Aussagen. Stadtrat Wilfried Weisbrod (Bündnis 90/Die Grünen) meinte, es gebe weder „richtig noch falsch“ in Geschmacksfragen. Das Ergebnis des Wettbewerbs lobte er und plädierte dafür, „salomonisch zu urteilen“ und beide Entwürfe zu nehmen. Dass damit auch ein ehemaliger Schüler des Gymnasiums zum Zuge kommt, begrüßte Weisbrod sehr. Stadtrat Günter Lukey (FDP) meinte, dass beide Entwürfe die Vorgaben erfüllten, den Bezug zur Architektur sowie zu Schule und Bildung. Es sei Absicht und Wunsch, mit den Kunstwerken Assoziationen zu wecken und zum Nachdenken anzuregen. Seiner Fraktion komme der Vorschlag, beide Kunstwerke zu installieren, entgegen.

„simple touch“ von Felix Oehmann, auch diese Skulptur soll das Schulareal bereichern (Foto: Stadt Walldorf)

Der Gemeinderat war einstimmig für die Realisierung von Regina Kochs‘ Kunstwerk „unterstützt wachsen“. Mit siebzehn Ja-Stimmen bei vier Enthaltungen und einer Ablehnung wurde beschlossen, auch Felix Oehmanns Skulptur „simple touch“ anzukaufen und dafür nochmals 80.000 Euro bereitzustellen. Die beiden Künstler können nun an ihre Arbeit gehen. Die Aufstellung der Objekte kann voraussichtlich im zweiten Quartal 2021 erfolgen.

Quelle: Stadtverwaltung Walldorf

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