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Deutsche sitzen auf ihrem Bargeld – Warum das ein Fehler sein könnte

Armer Opa, reicher Opa – eine kleine Anekdote zum Thema Geld und Gold

Nachdem sein Vater verstorben war, erbte der Sohn das Haus. Als er eines Tages den Speicher durchstöberte, fand er unerwartet ein Erbe seines Großvaters. Geld, Bargeld jedoch eine fremde Währung. Bündelweise Bargeld. Alles Hunderter, Banknoten aus zwei verschiedenen Epochen kamen zum Vorschein.

Mancher Schein war schon von dem Zahn der Zeit beziehungsweise von den Zähnen der Mäuse angeknabbert. Doch viele Scheine waren auch noch sehr gut erhalten. Es handelt sich um schöne große Banknoten, kunstvoll gestaltet. Doch heute nahezu wertlos. Und als Zahlungsmittel längst nicht mehr akzeptiert. Den meisten Menschen unbekannt. Oder haben Sie schon einmal vom Pengö gehört?

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Hundert Pengö aus dem Jahre 1930

Der Pengő („klingende Münze“) war vom 1. Januar 1927 bis zum 31. Juli 1946 die Währung Ungarns. Ein Pengő entsprach 100 Fillér (dt. Heller). Der Pengő war eine multilinguale Währung und das schon lange vor dem Euro!

Die Bezeichnung der Banknoten wurde in den Sprachen der auf dem Territorium Ungarns lebenden Ethnien angegeben. Der Name der Währung wurde wie folgt übersetzt: Pengö (pl. Pengö) auf Deutsch, pengő (pl. pengi) auf Slowakisch, пенгов (pl. пенгова) auf kyrillische Schrift Serbokroatisch, пенгыв (pl. пенгывов, später пенге) in Rusyn und pengő (pl. pengei, später penghei) auf Rumänisch. Später kam auch pengov (pl. pengova), die lateinische serbokroatische Version hinzu.

Das Symbol des Pengő war P und wurde in 100 Fillér (Symbol: f) unterteilt.

Hundert Pengö aus dem Jahre 1930

Nach dem Ersten Weltkrieg verlor die bisherige Währung Ungarns, die Krone (ung. Korona), welche noch aus der Zeit der Österreichisch-Ungarischen Monarchie stammte, durch die drohende Inflation immer mehr an Wert.

Der Pengő wurde als neue Währung eingeführt, um die wirtschaftliche Stabilität wiederherzustellen. An seinem Ausgabedatum entsprachen 3.800 Pengő dem Gegenwert von 1 kg Gold und 1 Pengő entsprach 12.500 Kronen. Im Gegensatz zur Krone wurden allerdings keine goldenen Pengő herausgegeben. Im Jahr 1932 betrug der im Rahmen des Goldstandards festgelegte Wechselkurs gegenüber der Reichsmark 0,73.

Hundert Pengö aus dem Jahre 1945

„Hundert Pengö waren damals ein ganzer Wochenlohn“ teilte ein Nachbar älteren Alters dem Enkel mit. „Opa muss ein reicher Mann gewesen sein“ dachte sich der Enkel. Doch hätte Opa nur das Geld besser angelegt. Hätte er doch besser Gold gekauft.

Hundert Pengö aus dem Jahre 1945

Denn Gold ist über die Jahrhunderte immer wertbeständig geblieben. Nie in der Geschichte der Menschheit hat es je seinen Wert völlig verloren. Im Gegensatz zu Papiergeld das quasi von heute auf morgen seinen Wert verlieren kann. Sofern das Geld nicht beispielsweise durch Gold gedeckt ist.

A N Z E I G E :

Wie Finanzexperte und Banker J.P. Morgan schon wusste: „Nur Gold ist Geld – alles andere ist Kredit“.

Der Pengő verlor aufgrund des verlorenen Zweiten Weltkriegs und der daraus folgenden Zerstörungen und der beginnenden Hyperinflation fast seinen gesamten Wert. Um ein weiteres Ansteigen der Inflation zu verhindern, wurde zunächst der sog. Steuerpengő (ungarisch adópengő) eingeführt, der allerdings das Ende des Pengős nicht mehr abwenden konnte. Der Kurs zwischen dem Pengő und dem Adópengő wurde täglich neu berechnet. Die Preise verdoppelten sich im Schnitt innerhalb von 15 Stunden.

Zeitgenössische Medienberichte überliefern einen lebhaften Eindruck von den Schwierigkeiten des Wirtschaftslebens damals: „Es ist wirklich schleierhaft, wie bei dieser unerhörten Wertlosigkeit des Geldes überhaupt noch ein Geschäftsleben durchführbar ist? Die Geschäftsleute laufen mit den Billionen und Billiarden in die Bank, um die Einnahme in Steuerpengö, dem imaginären Zahlungsmittel, anzulegen; der Beamte und Angestellte stürzt sich von der Kasse in das erstbeste Lebensmittelgeschäft und kauft wahllos alles zusammen, was er für sein Geld erhält, der Geschäftsmann rennt nun wiederum in die Bank oder zum Juwelier um Gold, der Schwarzhändler und die besser Situierten gehen so um die Mittagszeit zu ihrem Juwelier und lassen sich von der Goldkette ein bis zwei Gramm abzwicken und in knisternden Scheinen auszahlen, und das geht so weiter bis Samstag. Samstag Mittag gehen die Preise sprunghaft in die Höhe, denn um 12 Uhr wird die Bank geschlossen und bis Montag ist es eine lange Zeit.“ – Die Weltpresse, 8. Juli 1946, S. 3

Die Entwertung beschleunigte sich in den Wochen nach diesem Bericht noch deutlich. Infolgedessen wurden Alltagsgeschäfte am Höhepunkt der Krise meist in Naturalien (Eier, Zucker, Zigaretten, Zündhölzer) oder Dollar abgewickelt.

Die Stabilität der ungarischen Wirtschaft konnte erst die Einführung einer neuen Währung schaffen. So wurde am 1. August 1946 der Forint eingeführt, der bei Einführung zu 400 Quadrilliarden (eine 4 mit 29 Nullen; ausgeschrieben 400.000.000.000.000.000.000.000.000.000) Pengő oder 200 Millionen Steuerpengő gewechselt wurde.

Nicht mehr in den Umlauf gebrachter Nominalwert „1 Milliarde Billion-Pengő“, d. h. 1 Trilliarde (1021) – Foto: Magyar Nemzeti Bank

Die Inflation brachte Naturalien Währungen und Milliarden Preise beispielsweise für Zigaretten. „Budapest zahlt mit Eiern und Zucker“ titelte die Zeitung „Weltpresse“ am 25. Juli 1946.

Bekanntlich heißt es „Geschichte wiederholt sich“ daran sollte man auch im Jahr 2021 mitten in der Wirtschaftskrise denken.

Weiterführende Informationen:

Beträchtliche Summen Geld fließen nicht in die Geldanlage, sondern werden gehortet.

Geldvermögen auf Höchstwert – Deutsche sparen Rekordsumme an“ so N-TV. Weiter heißt es: „Trotz Wirtschaftskrise sitzen die Deutschen auf einem Geldvermögen von mehr als 7,1 Billionen Euro.“

Video Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Hans-Werner Sinn, Präsident a.D. des ifo Instituts über die wundersame Geldvermehrung während der Coronakrise. Warum gibt es noch keine Inflation?

Dieser Artikel wurde gesponsort durch:

Edelmetallhandel Zeltmann e.K. in Wiesloch – Gold und Silber Ankauf und Verkauf

Quellen:

https://de.wikipedia.org/wiki/Pengö

https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?apm=0&aid=dwp&datum=19460725&seite=8

Titelfoto: Bild von moerschy auf Pixabay

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