Im Rahmen des Projekts „ Hauptstadt der Folgenlosigkeit“ liest der mit renommierten Preisen ausgezeichnete Schriftsteller Ilija Trojanow am Donnerstag, den 26. Januar um 19 Uhr im Literaturhaus Heilbronn aus seinem politischen Essay „Nach der Flucht. Darin erzählt Trojanow vom Fremdsein und Ankommen, vom Existieren zwischen zwei Sprachen und von der Illusion von Heimat und der unmöglichen Heimkehr. Moderiert wird der Abend vom Hamburger Architekten und Professor für Designtheorie Friedrich von Borries, der auch Ideengeber des diskursiven Stadtentwicklungsprojekts „Hauptstadt der Folgenlosigkeit“ ist, sowie dem Heilbronner Stadtschreiber Alexander Estis.
Trojanow, der selbst als Kind mit seinen Eltern aus Bulgarien fliehen musste, und in Deutschland politisches Asyl erhielt, verknüpft seine eigene Fluchterfahrung mit der anderer Menschen. Virtuos, poetisch und klug reflektierend erzählt er von seinen eigenen Prägungen als lebenslang Geflüchteter. Der Autor nimmt dabei die Schwierigkeit des Ankommens nach der Flucht ebenso in den Blick wie das Begreifen der Flucht als eine Bewegung, die hin zu etwas Neuem auch Hoffnung vermitteln kann.
Ilija Trojanow, geboren 1965 in Sofia, floh mit seiner Familie 1971 über Jugoslawien und Italien nach Deutschland, wo sie politisches Asyl erhielt. Bald zog die Familie weiter nach Kenia. Von 1984 bis 1989 studierte Trojanow Rechtswissenschaften und Ethnologie in München. Dort gründete er den Kyrill & Method Verlag und den Marino Verlag. 1998 übersiedelte Trojanow nach Mumbai, 2003 nach Kapstadt. Heute lebt er, wenn er nicht reist, in Wien. Für seine Romane erhielt er zahlreihe Preise u. a. den Vilenica International Literary Award (2018).
Quelle: Stadtverwaltung Heilbronn
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