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Freitag, März 29, 2024
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Neckargemünder Jugendbeteiligung erstmals im Gemeinderat

„Toll, dass ihr da seid“ – Neckargemünder Jugendbeteiligung erstmals im Gemeinderat

Knapp 6 Monate nach dem Jugendforum in Neckargemünd war es soweit: drei Arbeitskreise der Jugendbeteiligung Neckargemünd besuchten die Gemeinderatssitzung am 25. Januar. Dort stellten sie ihre Projekte vor, die sie gemeinsam entwickelt hatten: eine Untersuchung zur barrierefreien Fortbewegung in der Stadt, ein Forum für Fördermöglichkeiten für Jugendliche auf der Homepage, Skaterpark, Obstflohmarkt und überdachte Radabstellplätze an den Schulen – das steht nun ganz oben auf der Liste der Ideen und Anliegen, die die Jugendlichen für ihre Stadt haben.

„Mit euch reden, statt über euch“

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Die Jugendlichen wurden im Gemeinderat sehr herzlich willkommen geheißen. „ Schon viele Jahre haben wir im Gemeinderat bei verschiedenen Themen immer wieder überlegt, was sich unsere Kinder und Jugendlichen für ihre Stadt wünschen“, freute sich Bürgermeister Frank Volk. Toll, dass ihr jetzt selbst kommt und uns erzählt, was euch wichtig ist“.

Für die Projektgruppe „Barrierefreiheit und Chancengleichheit“ stellten Stacey Bode, Valentina Tornabene und Luise-Lotte Scheerer ihre Ideen vor: sie wollen die Begehbarkeit der Stadt unter dem Aspekt „Barrierefreiheit“ überprüfen. Eine Begehung soll ergeben, wo es für Rollis, Rollatoren oder Kinderwagen Hindernisse gibt. Man will Lösungsmöglichkeiten finden und der Stadtverwaltung anschließend aufzeigen, wo dringender Verbesserungsbedarf ist. Auch eine eigene Seite auf der städtischen Homepage mit Förderangeboten speziell für Jugendliche wollen sie zusammenstellen.

Mattis Belschner und Sinan Bozbayir referierten für die Gruppe „Freizeitorte“: deren Herzenswunsch ist ein Skaterpark für Neckargemünd – ein Ort, an dem Jugendliche sich treffen und gemeinsam abhängen, aber auch sportlich verausgaben können.

Die Gruppe „Umweltschutz“ mit Felicia Welter, Jonas Pittmann Leonie Reess – auch das ein Novum, erstmals als Referentin online zugeschaltet – machten sich für Überdachungen für die Fahrradabstellplätze an den Schulen stark. Auch einen „Obstflohmarkt“ auf dem Gelände am Schwimmbad ist in Planung, mit Tauschaktionen, Musik und gemütlichem Picknick.

Professionell vorgetragen und präsentiert, wurden die im Vorfeld mit Spannung erwarteten Wünsche im Gemeinderat sehr wohlwollend aufgenommen: „Wir unterstützen euch, wo wir können“. Besonders gut gefiel den Rednern aller Fraktionen, dass die jungen Neckargemünder im Alter von 10 – 19 Jahren frisch und frei aufgetreten sind, um ihre Wünsche vorzutragen. Und der ganzheitliche Ansatz, bei dem die Jugendlichen Gemeinwohl, Umweltschutz und Finanzierungsmöglichkeiten stets als Gesamtheit betrachteten, stieß auf großen Respekt und Stolz. So gaben sowohl Bürgermeister und Gemeinderat viel Rückenwind für die Pläne der Jugendlichen. Aus allen Fraktionen gaben die Rednerinnen und Redner den Jugendlichen auf den Weg: „Behaltet guten Mut, auch wenn ihr lernen werdet, dass manche Prozesse unter Umständen länger dauern als man sich das zunächst denkt“. Die Unterstützung von Gemeinderat und Verwaltung ist den engagierten Jugendlichen jedenfalls gewiss.

Der Wunsch, die Neckargemünder Jugendlichen an der Kommunalpolitik zu beteiligen, ist schon älter: bereits Anfang der 90er Jahre, so erinnerten sich die Stadträte Hertel und Wachert, hatten sie sich – damals selbst noch Jugendliche – um Etablierung von Jugendvertretung und –mitbestimmung bemüht. Zwar noch vergeblich, denn der damalige Gemeinderat hatte, angesichts teils schwieriger Erfahrungen im Jugendzentrum, noch Vorbehalte. In späteren Jahren machten sich Bürgermeister Frank Volk, damals als Stadtrat noch selbst Mitglied im Rat, und Stadträtin Streib, stark für einen Jugendgemeinderat. Aber auch von den Grünen, der CDU und SPD wurde die Jugendbeteiligung immer deutlicher gefordert. Dies ging zusammen mit einer Gesetzesänderung im Jahr 2015, die den Kommunen die Jugendbeteiligung als Pflichtaufgabe in der Gemeindeordnung verankerte. So begann die Stadtverwaltung Anfang 2020 damit, Jugendliche anzusprechen, lud zu Gesprächsrunden ins Rathaus – und virtuell – ein. Schnell zeigte sich: die Zeit war reif für die Jugendbeteiligung! Zahlreiche Jugendliche folgten der Initiative der Verwaltung. Sie fanden sich zusammen, um weitere Schritte in die Wege zu leiten. Sehr hilfreich bei diesem Prozess war die Mithilfe von Nico Alt vom Kreisjugendring Rhein-Neckar, und die Unterstützung durch Bürgermeister und Gemeinderäte, so dass im Juli 2021 unter großer Beteiligung ein erstes Neckargemünder Jugendforum im Schulzentrum abgehalten werden konnte. Dort wurde in verschiedenen Themenkreisen beleuchtet, was den Jugendlichen „unter den Nägeln“ brennt: Angebote für die Freizeit, Orte zum Treffen, Chancengleichheit und Umweltschutz wurden in verschiedenen Arbeitskreisen erörtert und erste eigene Projekte angestoßen. Auch ein Jugendgemeinderat fand Anklang. In den Folgemonaten wurde an den Projekten unter Beteiligung von Lisa Vollmer aus dem Fachbereich Presse + Gremien je nach Corona-Lage in Präsenz oder virtuell weitergearbeitet.

Wie geht’s nun weiter?

Für den Skaterpark und die überdachten Fahrradparkplätze gilt es zunächst, die Standorte, Finanzierung und sonstige Rahmenbedingungen zu klären. In den Bereichen Chancengleichheit und Barrierefreiheit, sowie beim Obstflohmarkt, geht es direkt in die Planung. Lust auf Zukunft? In Neckargemünd ein klares Ja. Dabei freuen sich die Gruppen und Lisa Vollmer auf alle, die jetzt Lust bekommen, ebenfalls mitzumachen. Informationen gibt es auf www.neckargemuend.de/jugend und auf dem eigenen Instagramkanal der Neckargemünder Jugendbeteiligung: @jugend_neckargemuend. Wie sich die weiteren Pläne entwickeln, wird in den nächsten Monaten im Gemeinderat, und mit Sicherheit auch draußen vor Ort, sichtbar werden.

Text/Foto: Stadtverwaltung Neckargemünd

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