ZF-Vorstand Laier: „Industrie braucht Planungssicherheit und weniger Verbote“
„Keine Jobgarantie für 5000 ZFler in Friedrichshafen“ berichtete die Schwäbische Zeitung am Monatanfang. Weiter wurde berichtet: „Unklare Aussichten für rund 5000 ZF-Mitarbeiter: Betriebsrat und Standortleitung haben sich noch immer nicht auf ein sogenanntes Zielbild für knapp die Hälfte der Belegschaft in Friedrichshafen einigen können. Der Betriebsrat erklärte die Verhandlungen am Dienstag gar für gescheitert – was beim Unternehmen für Überraschung sorgte.“
Gegenüber der Zeitung äußert der ZF-Chef weiter: „Generell gilt: Wo es sinnvoll ist, in Deutschland zu produzieren, da machen wir es auch. Die Wettbewerbsfähigkeit muss aber immer gegeben sein.“
Auf die Frage, ob der Industriestandort Deutschland eine Zukunft? Antwortete er wie folgt: „Wir haben in Deutschland schon lange höhere Löhne als anderswo. Das haben wir unter anderem durch einen hohen Automatisierungsgrad und permanente Effizienzsteigerung ausgeglichen. Durch die sich ändernden Rahmenbedingungen in Deutschland ist das in den vergangenen Jahren schwieriger geworden. Diesbezüglich sind insbesondere hohe Energiekosten, Inflation, die Industriebesteuerung und steigende Logistikkosten zu nennen. Das sind alles Faktoren, die uns nicht helfen, Produktion am Standort Deutschland zu halten.“
Nach Continental und der ZF trifft es auch die Belegschaft des weltgrößten Autozulieferers Bosch. So berichtet die FAZ: „Bosch: Konzern will bis zu 1500 Arbeitsplätze in Baden-Württemberg streichen„.
Continental beschäftigt in Ungarn fast 8.000 Mitarbeiter. Bosch ist ebenso vertreten in Ungarn. Die deutschsprachige Nachrichtenseite „Ungarn Heute“ berichtet vor einigen Tagen: „Bosch bringt 47-Millionen-EUR-Investition nach Nordungarn„.
ZF investiert in Ungarn, der deutsche Automobilzulieferer setzt eine bedeutende Investition im Land um.
Ungarn bietet Stabilität – Ungarn bietet wettbewerbsfähige Energiepreise für die Industrie.
Der deutsche Automobilzulieferer ZF wird mit einer Investition von 24 Milliarden Forint (über 62 Mill. Euro) und mehr als 300 neue Arbeitsplätze in Kecskemét und Debrecen schaffen. Das gab der ungarische Außen- und Außenwirtschaftsminister Péter Szijjártó am Freitagvormittag in Budapest bekannt. Bürgermeisterin Klaudia Szemereyné Pataki erklärte bei der Veranstaltung dem Kecskeméti Médiacentrum, dass die Wettbewerbsfähigkeit von Kecskemét nach wie vor stark ist und die Stadt seit 10 Jahren ihre Blütezeit erlebt.
Die ZF plant den Bau von Fabriken in Kecskemét und Debrecen. Die Investition des deutschen Automobilzulieferers wurde heute im Außen- und Außenwirtschaftsministerium in Budapest bekanntgegeben. Außen- und Außenwirtschaftsminister Szijjártó Péter teilte mit, dass die deutsche Tochtergesellschaft ZF Chassis Modules Hungary Kft. Stoßdämpfer sowie Vorder- und Hinterachsen für die ab 2025 hergestellten Elektroautos von BMW in Debrecen und Mercedes in Kecskemét produzieren wird. Der Projektwert beträgt 24 Milliarden Forint, wobei der Staat eine Unterstützung von 2,4 Milliarden Forint bereitstellt, um die Schaffung von 313 neuen Arbeitsplätzen in den beiden Städten zu fördern. Das Unternehmen beschäftigt bereits heute fast zweitausend Mitarbeiter in Ungarn.
Szijjártó Péter, der Minister für Außenwirtschaft und Äußeres, erklärte bei der Veranstaltung, dass diese Investitionsentscheidung zeigt, dass die Stabilität Ungarns in der gegenwärtig unsicheren Situation außerordentlich geschätzt wird. Diese Stabilität bildet die Voraussetzung für wirtschaftliches Wachstum.
Ungarn bietet ein wirklich lebenswertes Zuhause für das Unternehmen und die Mitarbeiter. Der Bürgermeister betonte gegenüber dem Kecskeméti Médiacentrum auch, dass die Wettbewerbsfähigkeit der Stadt nach wie vor stark ist und Kecskemét seit 10 Jahren seine Blütezeit erlebt.
Ungarn belegt in der verarbeitenden Industrie den 5. Platz von 132 Ländern, was laut IWF mit einem Anteil von etwa 70 Prozent vor nahezu allen entwickelten Ländern liegt. Darüber hinaus rangiert das Land weltweit an 14. Stelle bei den komplexen Exporten, wobei der Anteil der Hochtechnologieexporte im Vergleich zur EU besonders hoch ist. Im Jahr 2019 erreichte Ungarn bei diesem Indikator einen Anteil von 77 Prozent, während der Wert in Deutschland bei 73,9 Prozent lag.
Auch ein chinesischer E-Autokonzern baut sein Werk lieber in Ungarn statt in Deutschland.
Quellen und weiterführende Informationen: