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Dienstag, April 30, 2024
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St. Leon-Rot: Mord an unbekannter Frau – Weggeworfen wie Müll

Unbekannte tote Frau an der A6 bei Heidelberg – sie wurde getötet und weggeworfen wie Müll.

Monatelang blieb ihre Leiche unentdeckt in der Nähe des Autobahn-Parkplatzes „Weißer Stock“ an der A6 unweit des Walldorfer Autobahnkreuzes. Auch nach fast vier Jahrzehnten bleibt der Mörder unauffindbar: Ein ungelöster Mordfall im Rhein-Neckar-Kreis – ein Cold Case!

Der ungelöste Mordfall von St. Leon-Rot

Am 16. März 1986 entdeckten Spaziergänger im Wald in der Nähe eines Parkplatzes an der Bundesautobahn 6 (Fahrtrichtung Heilbronn, zwischen Mannheim und Heilbronn) in der Gemarkung St. Leon-Rot im Rhein-Neckar-Kreis die stark verweste Leiche einer Frau. Trotz intensiver Bemühungen einer Sonderkommission, die wochenlang ermittelt hatte, konnte die Identität der Frau nicht festgestellt werden.

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Untersuchungen des Instituts für Rechtsmedizin der Universität Heidelberg deuteten von Anfang an darauf hin, dass die Frau Opfer eines Gewaltverbrechens geworden war. Zum Zeitpunkt ihres Todes, vermutlich im Frühjahr oder Herbst 1985, wird angenommen, dass sie zwischen 27 und 33 Jahre alt war.

Die Staatsanwaltschaft und die Kriminalpolizeidirektion Heidelberg nehmen den Fall der Frau, die 1986 bei St. Leon-Rot tot aufgefunden wurde, erneut in Angriff. Trotz intensiver Ermittlungen der damals gebildeten Polizei-Sonderkommission blieb die Identität der Frau ungelöst. Da der Fall bis heute nicht gelöst werden konnte, wird er von den Ermittlern als „Cold Case“ bezeichnet.

Trotz Versuchen in den darauffolgenden Jahren, mittels neuer wissenschaftlicher Methoden weitere Erkenntnisse zu erlangen, blieben die Ermittler erfolglos. Weder die Rekonstruktion der Weichteile des Schädels noch die Veröffentlichung einer Materialanalyse der Oberkiefer-Zahnprothese der Verstorbenen in Fachzeitschriften lieferten neue Ansätze. Einzig eine Isotopenuntersuchung im Jahr 2011, die an Knochen, Zähnen und Haaren des Opfers durchgeführt wurde, deutete darauf hin, dass die Frau möglicherweise längere Zeit in den Benelux-Ländern (Luxemburg, Belgien, Niederlande) gelebt hatte, die letzten zehn Monate ihres Lebens möglicherweise in Großbritannien verbracht hatte und sie wahrscheinlich mehrfach ihren Wohn- oder Aufenthaltsort gewechselt hatte.

Des Weiteren konnte ermittelt werden:

  • Ost-Europäerin (Kindheit vermutlich in Russland, Rumänien oder Ukraine)
  • Körpergröße circa 155 bis 165 cm
  • bordeauxfarbene Hose und ein hellrotes T-Shirt; Kleidergröße nicht bekannt (vergleiche Bild)
  • weiße Freizeitschuhe Größe 36 (vergleiche Bild)
  • Zahnprothesenträgerin (Oberkiefer; vergleiche Bild)
  • Blutgruppe A
  • dünnes Lederbändchen am linken Fuß
  • Fingerring (geflochten aus drei gold-, silber-, und bronzefarbenen Drähten; vergleiche Bild) 

Zusammenfassung:

  • Datum des Verbrechens: unbekannt, ggf. Frühjahr oder Herbst 1985
  • Datum des Fundes: 16. März 1986
  • Fundort: ca. 14 Meter vom Parkplatz an der A6 bei St. Leon-Rot
  • Tatort: unbekannt
  • Opfer: Unbekannte Frau
  • Täter: Unbekannt
  • Status: Ungelöst

Details:

  • Die Leiche der Frau wurde stark verwest gefunden, was die Identifizierung und die Ermittlungen erschwerte.
  • Die Rechtsmediziner stellten fest, dass die Frau Opfer eines Gewaltverbrechens geworden war.
  • Die Ermittler haben die Vermutung, dass die Frau möglicherweise im Frühjahr oder Herbst 1985 getötet wurde.
  • Trotz intensiver Ermittlungen konnte die Identität der Frau nicht geklärt werden.
  • Auch eine Sonderkommission, die damals eingesetzt wurde, konnte den Fall nicht lösen.
  • Im Jahr 2023 wurde der Fall erneut aufgerollt und in der Sendung „Aktenzeichen XY“ vorgestellt.
  • Obwohl die Sendung einige neue Hinweise brachte, konnte der Fall immer noch nicht gelöst werden.

Aktuelle Situation:

  • Die Kriminalpolizei bittet weiterhin um Hinweise aus der Bevölkerung.
  • Es gibt eine Belohnung von 5.000 Euro für die Aufklärung der Tat, 2.000 Euro für die Identifizierung.
  • Der Fall ist weiterhin ein „Cold Case“, aber die Ermittler geben die Hoffnung nicht auf, ihn zu lösen.

Zusätzliche Informationen:

(Foto: Landeskriminalamt Baden-Württemberg)

Bilder zum Mordfall

Mithilfe einer neuen wissenschaftlichen Methode zur Weichteilrekonstruktion wurde das mögliche Gesicht einer unbekannten Frau, deren Skelett 1986 bei St. Leon-Rot entdeckt wurde, am Computer rekonstruiert.

Rekonstruktion der Kleidung des Opfers:

Schuhe und Lederband des Opfers:

Ring des Opfers:

Oberkieferprothese des Opfers Bild 1

Oberkieferprothese des Opfers Bild 2:

Quelle: Kriminalpolizeidirektion Heidelberg

Fahndungsaufruf der Staatsanwaltschaft Heidelberg und der Kriminalpolizei:

  • Wer kennt die Tote?
  • Wer kann Angaben über ihre Identität machen?
  • Wer kennt eine Frau, die seit 1985 aus dem Benelux-Raum/Großbritannien verschwunden und deren Schicksal bis heute nicht geklärt ist?

Hinweise nimmt die Kriminalpolizei Heidelberg unter Tel.-Nr. 06221/174-4444 oder jede andere Polizeidienststelle in Europa entgegen.

Quellen und weiterführende Informationen:

SWR: Cold Case bei St. Leon-Rot: Polizei rollt Tötungsdelikt von 1986 wieder auf

RNF: Heidelberg/St. Leon-Rot: Viele Hinweise auf alten Mordfall

RNZ: Keine heiße Spur im „Cold Case“ von der A6

BNN: „Aktenzeichen XY“: Kann TV-Sendung rätselhaftes Verbrechen aus St. Leon-Rot aufklären?

BILD: Ihr Tod ist seit fast 40 Jahren ungeklärt

Scienceblogs: Aus Leichen-Schädeln werden wieder Gesichter

Stuttgarter Zeitung: Viele Hinweise nach „Aktenzeichen XY“ zu einem 37 Jahre alten Fall

BKA: Fahndungsseite


Die Kampagne „Identify Me“ ist eine internationale Initiative, die sich auf die Identifizierung von ermordeten Frauen konzentriert, deren Identität bisher unbekannt ist.

„Diese Frauen wurden getötet und weggeworfen wie Müll, versenkt, vergraben, zur Verwesung freigegeben. Die Polizei hat alles versucht, so viel wie möglich über diese sechs Verbrechens-Opfer herauszukriegen. Doch bis heute, zum Teil seit knapp 40 Jahren, sind ihre Namen unbekannt. Die Ermittler konnten aus ihren Skeletten unglaublich viele Informationen gewinnen, doch ihre Identität bleibt ungeklärt.“

Ziel der Kampagne:

  • Den Opfern ihren Namen zurückzugeben und ihre Angehörigen nach jahrzehntelangem Warten zu informieren und zu beruhigen.
  • Die Täter dieser Verbrechen zur Rechenschaft zu ziehen.
  • Weitere Morde an Frauen zu verhindern.

Initiatoren:

  • Bundeskriminalamt (BKA)
  • Belgische Polizei (DJO – Centrale directie gerechtelijke operaties)
  • Niederländische Polizei (PDC – Politie Diensten Centrum)

Fälle:

Die Kampagne umfasst 22 Mordfälle an Frauen, die in Deutschland, Belgien und den Niederlanden stattfanden. Die Morde ereigneten sich zwischen den 1970er und 1990er Jahren.

Methoden:

  • Öffentlichkeitsfahndung: Fotos und detaillierte Beschreibungen der Opfer werden auf der Website des BKA und in den Medien veröffentlicht.
  • Zusammenarbeit mit internationalen Behörden: Die Initiatoren arbeiten mit Polizeibehörden in anderen Ländern zusammen, um mögliche Hinweise zu finden.
  • Unterstützung durch Prominente: Prominente Persönlichkeiten haben sich für die Kampagne eingesetzt und die Öffentlichkeit um Mithilfe gebeten.

Erfolge:

Durch die Kampagne „Identify Me“ konnten bereits einige Opfer identifiziert und ihre Familien informiert werden. In einigen Fällen konnten auch Tatverdächtige ermittelt und festgenommen werden.

Siehe auch:

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