Eurovision Song Contest (ESC)
Der ESC, oder Eurovision Song Contest, ist ein jährlicher internationaler Musikwettbewerb, bei dem Teilnehmer aus verschiedenen Ländern eigene Songs präsentieren und ihre Nationen repräsentieren. Die Veranstaltung findet seit 1956 statt und ist bekannt für ihre vielfältigen Musikstile, aufwendigen Bühnenbilder und das komplexe Abstimmungssystem, bei dem Zuschauer aus den teilnehmenden Ländern für ihre bevorzugten Aufführungen abstimmen.
Es gibt verschiedene Arten von Kritik am ESC. Einige Kritiker bemängeln beispielsweise, dass der Wettbewerb zu kommerziell ausgerichtet ist und dass die Musik oftmals oberflächlich und nicht authentisch ist. Andere kritisieren die politische Neutralität des Wettbewerbs und argumentieren, dass die Teilnahme bestimmter Länder aus politischen Gründen begrenzt ist. Es gibt auch Vorwürfe von Manipulation und Korruption im Zusammenhang mit der Abstimmung. Außerdem gibt es Stimmen, die argumentieren, dass der ESC die Dominanz westlicher Länder im internationalen Musikgeschäft weiter verstärkt. Trotz der Kritik bleibt der ESC eine der größten und bekanntesten Musikveranstaltungen der Welt.
Seit 2018 ist der öffentlich-rechtliche Sender ARD für die Auswahl der deutschen Beiträge zuständig. Deutschland ist als eines der sogenannten „Big Five“ Länder automatisch für das Finale qualifiziert, zusammen mit Frankreich, Italien, Spanien und dem Vereinigten Königreich. Diese Länder tragen finanziell zum ESC bei und haben daher einen festen Startplatz im Finale. Die Platzierungen der deutschen Beiträge werden sowohl von einer Expertenjury als auch durch Televoting des Publikums bestimmt.
Der ESC 2023:
Für Deutschland ging bei ESC 2023 „Lord of the Lost“ (englisch für „Herr der Verlorenen“), eine deutsche Dark-Rock-Band aus Hamburg an den Start.
Der Name ist Programm, so scheint es, denn die Deutschen gingen als Verlierer aus dem Wettbewerb. Sie hatten beschämende 18 Punkte erhalten.
„Eurovision Song Contest: Schweden gewinnt – Deutschland Letzter“ meldet die Tagesschau daraufhin. In der Veranstaltungshalle soll das Lied der Deutschen gut angekommen sein, behauptet die Tagesschau.
Doch „Blood & Glitter“ also „Blut und Glitzer“ scheint bei dem internationalen Publikum, wie das Abstimmungsergebnis doch deutlich zeigt, nicht gut angekommen zu sein.
Die Online-Gemeinde kritisiert den deutschen Auftritt beim ESC deutlich
„Vor allem laut und aggressiv. Hört sich fast an wie eine Kriegshymne. Man wünscht sich Nicole mit „Ein bisschen Frieden“ zurück.“ schreibt ein User bei Facebook.
Ein anderer schreibt: „Finde den Song unmöglich. Nur Geschrei Gekreische. Ich muss mich nicht damit auseinandersetzen, wofür das Lied steht. Es hört auch einfach schrecklich an“.
Auch heisst es: „Einfach kein guter Metal Song. Das muss ich sogar als Rock Musiker zugeben. Nur mit Kostümen, lauten Gitarren, Geschrei am Mikro und viel Schminke gewinnt man bei ESC halt auch nichts. Alles Geschmackssache, ich weiss“
Auch Prominente melden sich zu Wort, Thomas Gottschalk auf Instagram: „Bei aller Liebe, aber wir werden vom Rest Europas doch inzwischen verarscht, was die Bewertung beim ESC betrifft. Die mögen uns einfach nicht.“
Lesen Sie den Text des Liedes:
> Songtext Blood and Glitter mit deutscher Übersetzung
Blut und Glitzer, süß und bitter
Blood and glitter, sweet and bitter
Wir sind so froh, dass wir sterben konnten
We’re so happy we could die
Blut und Glitzer
Blood and glitter
Was wir sind, ist nur eine Wahl
What we are is but a choice
Ein Versprechen an uns selbst
A promise to ourselves
Es steht uns frei, zu brechen und zu verändern
We are free to break and change
Nie vergessen?
Never forget?
Lassen Sie es gehen
Let it go
Dies oder das?
This or that?
Muss man nicht wissen
No need to know
Ob oben oder unten
Whether above or below
Wir sind alle vom gleichen Blut
We are all from the same blood
Blut und Glitzer, süß und bitter
Blood and glitter, sweet and bitter
Wir sind so froh, dass wir sterben konnten
We’re so happy we could die
Blut und Glitzer, süß und bitter
Blood and glitter, sweet and bitter
Wir sind so froh, dass wir sterben konnten
We’re so happy we could die
Blut und Glitzer, Heiliger und Sünder
Blood and glitter, saint and sinner
Wir fallen, bevor wir aufstehen
We do fall before we rise
Jetzt geh, geh, lass dein Blut fließen, fließen
Now go, go, let your blood flow, flow
Mit gebrochenen Flügeln lernen wir fliegen
With broken wings, we learn to fly
Wir sind Blut und Glitzer
We are blood and glitter
Halten Sie Ihren Kopf in den Wolken
Keep your head up in the clouds
Mit beiden Beinen auf dem Boden
With two feet on the ground
Das Leben ist zu schnell, also lass es zählen
Life’s too fast so make it count
Nie vergessen?
Never forget?
Lassen Sie es gehen
Let it go
Dies oder das?
This or that?
Muss man nicht wissen
No need to know
Ob oben oder unten
Whether above or below
Wir sind alle vom gleichen Blut
We are all from the same blood
Blut und Glitzer, süß und bitter
Blood and glitter, sweet and bitter
Wir sind so froh, dass wir sterben konnten
We’re so happy we could die
Blut und Glitzer, Heiliger und Sünder
Blood and glitter, saint and sinner
Wir fallen, bevor wir aufstehen
We do fall before we rise
Jetzt geh, geh, (lass dein Blut) fließen, fließen
Now go, go, (let your blood) flow, flow
Mit gebrochenen Flügeln lernen wir fliegen
With broken wings, we learn to fly
Wir sind Blut und Glitzer
We are blood and glitter
Geh, geh, lass dein Blut fließen, fließen
Go, go, let your blood flow, flow
Blut und Glitzer
Blood and glitter
Geh, geh, lass dein Blut fließen
Go, go, let your blood flow
Blut und Glitzer, süß und bitter
Blood and glitter, sweet and bitter
Wir sind so froh, dass wir sterben konnten
We’re so happy we could die
Blut und Glitzer, süß und bitter
Blood and glitter, sweet and bitter
Wir sind so froh, dass wir sterben konnten
We’re so happy we could die
Blut und Glitzer, Heiliger und Sünder
Blood and glitter, saint and sinner
Wir fallen, bevor wir aufstehen
We do fall before we rise
Jetzt geh, geh, lass dein Blut fließen, fließen
Now go, go, let your blood flow, flow
Mit gebrochenen Flügeln lernen wir fliegen
With broken wings, we learn to fly
Wir sind Blut und Glitzer
We are blood and glitter
Blut und Glitzer
Blood and glitter
Quelle: Musixmatch
Songwriter: Rupert Keplinger / Chris Harms / Anthony J. Brown / Pi Stoffers
Nicht massenkompatibel und nicht sinnstiftend
Die Mehrheit der Menschen in Europa (und Australien sowie Aserbaidschan) scheinen einen vom Pop-Mainstream geprägten Musikgeschmack zu haben — und fahren deshalb schon nicht auf „Lord Of The Lost“ ab. Auch finden sie keine positive Botschaft in der Musik und dem Text der deutschen Band.
Heute singen die Deutschen keine Friedenslieder mehr, kein bisschen Frieden. Stattdessen singen sie: „Now go, go, let your blood flow, flow“ übersetzt auf deutsch: „Jetzt geh, geh, lass dein Blut fließen, fließen“.
„Lord Of The Lost“ scheint wie eine Art Rammstein-Kopie, doch düstere und melodramatische Musik, schrille Kostüme und Showeffekte wie Feuer usw. sind noch lange kein Garant für Erfolg. Das mussten auch andere Teilnehmer und Teilnehmerinnen feststellen.
Die Schweizer Weltwoche stellt die Frage: „Mit Nationalstolz und schwarz-rot-goldener Flagge ist man unten durch. Stattdessen scheint nun die Transformation zum LGBTQ-Staat ausgerufen. Oder was sonst wollten «Lord of the Lost» mit ihrem Auftritt beim Eurovision Song Contest am Samstagabend demonstrieren?“ und schreibt weiter: „Während sich alle Teilnehmer zu Beginn der Show ganz selbstverständlich mit ihrer Nationalflagge präsentierten, entschied sich die Hamburger Dark-Rock-Band dafür, ihr Herkunftsland zu verleugnen. Sie verzichtete – als einzige – auf ihre Landesfahne und schwenkte später übermütig die Regenbogenflagge.“
Als Deutschland den ESC gewann
Man kann den Deutschen nur wünschen, dass sie sich wieder besinnen. „Love & Peace“ statt „Blood & Honour„, denn sonst ist das Land wieder „Lost“.
Nicole vertrat Deutschland beim Eurovision Song Contest 1982 in Harrogate. Sie gewann den Wettbewerb mit dem Lied „Ein bisschen Frieden“.
„Ein bisschen Frieden“ ist ein Lied, das von Ralph Siegel komponiert und von Bernd Meinunger getextet wurde. Es wurde von Nicole (bürgerlicher Name: Nicole Hohloch) interpretiert und repräsentierte Deutschland beim Eurovision Song Contest 1982. Der Wettbewerb fand in Harrogate, Großbritannien, statt.
Das Lied „Ein bisschen Frieden“ wurde von vielen als Friedenshymne wahrgenommen und war ein großer Erfolg. Nicole sang es auf Deutsch, und es wurde später auch in verschiedenen anderen Sprachen veröffentlicht, darunter Englisch, Französisch und Niederländisch. Das Lied drückt den Wunsch nach Frieden in der Welt aus und appelliert an die Menschen, gemeinsam für eine bessere Zukunft einzutreten.
Nicole gewann den Eurovision Song Contest 1982 mit „Ein bisschen Frieden“ und erzielte den ersten Sieg für Deutschland seit der Einführung des Punktesystems im Jahr 1975. Das Lied wurde auch international ein Hit und erreichte hohe Chartplatzierungen in vielen Ländern.
„Ein bisschen Frieden“ hat sich zu einem der bekanntesten deutschen Beiträge zum Eurovision Song Contest entwickelt und bleibt ein bedeutendes Lied in der Geschichte des Wettbewerbs. Es hat Nicole zu einer bekannten und beliebten Künstlerin gemacht, und das Lied wird oft mit ihr in Verbindung gebracht.
Lena Meyer–Landrut vertrat Deutschland beim Eurovision Song Contest 2010 in Oslo. Sie gewann den Wettbewerb mit dem Lied „Satellite“.
Das deutsche Fräulein gewann die Herzen der Zuschauer und Zuhörer wie Nicole Jahrzehnte zuvor.
„Satellite“ ist ein Lied, das von Julie Frost und John Gordon geschrieben wurde und von Lena Meyer-Landrut interpretiert wurde. Es wurde ausgewählt, um Deutschland beim Eurovision Song Contest 2010 in Oslo zu vertreten. Der Wettbewerb fand am 29. Mai 2010 statt.
„Satellite“ ist ein eingängiger Pop-Song mit einem fröhlichen und positiven Charakter. Der Text handelt von einem Mädchen, das von der Liebe träumt und sich danach sehnt, jemand Besonderen zu finden. Der Refrain des Liedes ist besonders eingängig und enthält die Worte „I’m like a satellite, I’m in orbit all the way around you“ (Ich bin wie ein Satellit, ich kreise um dich herum).
Lena Meyer-Landrut gelang es, mit „Satellite“ den Eurovision Song Contest 2010 zu gewinnen. Ihr Auftritt und ihr charismatisches Auftreten auf der Bühne beeindruckten das Publikum und die Jury. Dieser Sieg brachte Deutschland den ersten Platz seit 28 Jahren beim Eurovision Song Contest.
„Satellite“ wurde nach dem Sieg ein großer Hit und erreichte hohe Chartplatzierungen in vielen europäischen Ländern. Das Lied machte Lena Meyer-Landrut zu einer bekannten und beliebten Künstlerin, sowohl national als auch international. Es ist bis heute eines ihrer bekanntesten Lieder und wird oft mit ihrer Karriere in Verbindung gebracht.
Stefan Raab hatte eine bedeutende Rolle bei der Auswahl und Vorbereitung von Lena Meyer-Landrut und dem Lied „Satellite“ für den Eurovision Song Contest 2010.
Stefan Raab ist ein bekannter deutscher Entertainer, Moderator und Produzent, der auch als Musikproduzent und Songwriter aktiv ist. Er entdeckte Lena Meyer-Landrut während der Casting-Show „Unser Star für Oslo“, die er moderierte und bei der er auch als Jurymitglied fungierte. Lena setzte sich in dieser Show gegen andere Kandidaten durch und wurde als deutsche Vertreterin für den Eurovision Song Contest ausgewählt.
Zusammen mit Lena und anderen Songwritern arbeitete Stefan Raab an der Entwicklung des Songs „Satellite“. Er brachte seine Erfahrung und Expertise in die Produktion des Liedes ein und half dabei, den charakteristischen Stil und den eingängigen Sound zu schaffen. Raab fungierte auch als Produzent des Songs.
Während des Eurovision Song Contests 2010 unterstützte Stefan Raab Lena Meyer-Landrut als Mentor und Coach. Er half ihr bei der Bühnenperformance, der Inszenierung und der Vorbereitung auf den Wettbewerb. Sein Einfluss und seine Unterstützung trugen sicherlich zum Erfolg von Lena und „Satellite“ bei.
Der Sieg von Lena Meyer-Landrut und „Satellite“ beim Eurovision Song Contest 2010 wurde auch als Triumph für Stefan Raab angesehen, der als Initiator und Förderer des Projekts gesehen wurde. Der Erfolg von Lena und des Liedes führte zu einem großen Medieninteresse und etablierte Stefan Raab weiterhin als einflussreiche Figur im deutschen Musikgeschäft.
Weiterführende Medienberichterstattung zum ESC2023:
Süddeutsche Zeitung: Eurovision Song Contest: Schuld ist auch dieser Sender
Welt: Falscher Abend, falsches Publikum, falsche Jurys
ZDF: Schweden gewinnt, Deutschland wieder Letzter
FAZ: Schweden gewinnt ESC-Finale – Deutschland Letzter
Metal-Hammer: Lord Of The Lost: Letzte beim Eurovision Song Contest (ESC)