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Freitag, April 26, 2024
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Nie wieder Krieg?! Eine (un)realistische Forderung?!

Am letzten Sonntag war Volkstrauertag – Ein Tag des Gedenkens. Heute, eine Woche vor dem 1. Adventssonntag ist Totensonntag, ein „Stiller Feiertag“, an dem evangelische Christen der Verstorbenen gedenken.

Sprechen wir über Krieg(e)

Nachfolgend eine Liste der Kriege, deren man gedenken kann. Und einige Worte zum Volkstrauertag, zu Krieg und Frieden.

Deutsche Waffen, deutsches Geld, deutsche Soldaten in aller Welt:

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Laufende Einsätze

29 Soldaten der KFOR, Albanien, Mazedonien, Kosovo, seit 10. Juni 1999
1 Soldat der Ausbildungsunterstützung der Bundeswehr im Irak, seit 29. Januar 2015
2 Soldaten bei MINUSMA, Mali seit 27. Juni 2013
1 Soldat bei Enhanced Forward Presence in Litauen seit Januar 2017

Abgeschlossene Einsätze seit 1992

1 Soldat bei der UNTAC, Kambodscha, Mai 1992 bis November 1993
1 Soldat bei der UNOMIG, Georgien, 14. Mai 1994 bis 15. Juni 2009
1 Soldat bei der Operation Sharp Guard, südliche Adria,15. Juni 1993 bis 19. Juni 1996 (offiziell bis 2. Oktober 1996)
20 Soldaten der SFOR, Bosnien und Herzegowina, 12. Dezember 1996 bis 27. September 2012 und EUFOR
57 Soldaten der ISAF, Afghanistan, Usbekistan, 22. Dezember 2001 bis 31. Dez. 2014
2 Soldaten bei Resolute Support, Afghanistan, 1. Januar 2015 bis 29. Juni 2021

Zweiter Weltkrieg 1938-1945

Für die durch direkte Kriegseinwirkung Getöteten werden Schätzungen von 60 bis 65 Millionen angegeben. Die Schätzungen, die Verbrechen und Kriegsfolgen einbeziehen, reichen bis zu 80 Millionen. 

Erster Weltkrieg 1914-1918

Mehr als neun Millionen Soldaten starben im ersten Weltkrieg, darunter über zwei Millionen aus Deutschland, fast 1,5 Millionen aus Österreich-Ungarn, über 1,8 Millionen aus Russland, annähernd 460.000 aus Italien. Frankreich hatte über 1,3 Millionen, Großbritannien rund 750.000 militärische Todesfälle zu beklagen.

Deutsch-Französischer Krieg 1871-1872

„Erbfeindschaft“ zwischen Deutschland und Frankreich. In diesem Krieg kamen fast 190.000 Soldaten ums Leben, mehr als 230.000 wurden verwundet. 

Zur Geschichte des Volkstrauertag

Der Volkstrauertag wurde 1919 vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge als Gedenktag für die gefallenen deutschen Soldaten des Ersten Weltkriegs vorgeschlagen. Am 5. März 1922 fand die erste Gedenkstunde im Reichstag statt. Der Volkstrauertag wurde erstmals am 1. März 1925 begangen. Am Vortag war der erste Reichspräsident Friedrich Ebert verstorben.

Am 10. Juni 1925 nahm der Reichstag formal den Antrag auf gesetzliche Erklärung des Sonntags Invocavit zum „Volkstrauertag für die im Weltkriege Gefallenen“ an. 1926 wurde dann entschieden, den Volkstrauertag regelmäßig am Sonntag Reminiscere (fünfter Sonntag vor Ostern) zu begehen. Überall fanden Gedenkfeiern für die deutschen Gefallenen des Ersten Weltkriegs statt.

Die Cellesche Zeitung berichtete in ihrer Ausgabe vom 27. Februar 1926: „Volkstrauertag! Der erste deutsche Volkstrauertag soll in erster Linie dem Ehrengedenken unserer im Weltkriege gefallenen Väter, Brüder und Söhne gewidmet sein. Es ist nur zu wünschen, daß sich diese ernste Feier recht tief und fest und feierlich, auch ohne viele Reden und Gesänge, aus dem ureigenen deutschen und menschlichen Empfinden heraus geltend macht in den Herzen des ganzen Volkes.“ – „Den Gefallenen“ (Cellesche Zeitung)

Die politische Instabilität der Weimarer Republik sorgte dafür, dass einige Versuche, den Volkstrauertag gesetzlich zu regeln, im Gesetzgebungsprozess stecken blieben, da der Reichstag mehrmals vorzeitig aufgelöst wurde.

Nach dem Tod des Reichspräsidenten Paul von Hindenburg am 2. August 1934 übernahmen die Nationalsozialisten den Volkstrauertag und legten ihn als staatlichen Feiertag am zweiten Fastensonntag fest

Durch direkte Intervention des Präsidenten des Volksbundes, Siegfried Emmo Eulen, bei Propagandaminister Joseph Goebbels wurde der Volkstrauertag 1934 in Heldengedenktag umbenannt.

Nicht mehr Totengedenken sollte im Mittelpunkt stehen, sondern Heldenverehrung. Träger waren die Wehrmacht und die NSDAP. Die Flaggen wurden nicht mehr wie bislang auf halbmast gehisst, sondern vollstock gesetzt. Goebbels erließ die Richtlinien über Inhalt und Durchführung.

Erinnert irgendwie an ein Einschussloch. Ob Vandalismus oder bewusste Entfernung von NS-Symbolenist nicht bekannt.

Um für die „arische Herrenrasse“ einen „Lebensraum im Osten“ zu erobern und den „jüdischen Bolschewismus“ zu vernichten, sollten große Teile der sowjetischen Bevölkerung vertrieben, versklavt und getötet werden.

Das NS-Regime nahm den millionenfachen Hungertod sowjetischer Kriegsgefangener und Zivilisten bewusst in Kauf, ließ sowjetische Offiziere und Kommissare auf der Basis völkerrechtswidriger Befehle ermorden und nutzte diesen Krieg zur damals so bezeichneten „Endlösung der Judenfrage“

Der Deutsch-Sowjetische Krieg war ein Teil des Zweiten Weltkrieges. Im damaligen Deutschen Reich wurde er als Russland oder Ostfeldzug bezeichnet, in der früheren Sowjetunion, im heutigen Russland und einigen anderen Nachfolgestaaten der Sowjetunion als Großer Vaterländischer Krieg (russisch Великая Отечественная война Welikaja Otetschestwennaja woina).

Die Ostfront bildete von 1941 bis 1945 die wichtigste Landfront der Alliierten im Kampf gegen das nationalsozialistische Deutsche Reich und seine Verbündeten. Der Krieg begann am 22. Juni 1941 mit dem deutschen Überfall auf die Sowjetunion und endete nach dem Ende der Schlacht um Berlin am 2. Mai 1945 mit der bedingungslosen Kapitulation der Wehrmacht am 8./9. Mai 1945. Dieses Datum wird in vielen Ländern als Tag der Befreiung, in Russland als Tag des Sieges begangen.

Vor allem wegen der von Deutschen geplanten und ausgeführten Massenverbrechen an der Zivilbevölkerung starben im Kriegsverlauf zwischen 24 und 40 Millionen Bewohner der Sowjetunion. Dieser Krieg gilt wegen seiner verbrecherischen Ziele, Kriegsführung und Ergebnisse allgemein als der „ungeheuerlichste Eroberungs-, Versklavungs- und Vernichtungskrieg, den die moderne Geschichte kennt“.

Wird es in Zukunft neue Kriegerehrenmale geben? Wird es dann heißen: „Im glorreichen Feldzug gegen Russland den Heldentod in der Ukraine gestorben“?

Oder beschränkt man sich auf Kriegsmahnmale?

Was wünschen sich die Bürger?

Serdar Somuncu wünscht sich, dass Deutschland sich endlich zum Pazifismus bekennt.

„Serdar Somuncu: Ist man gegen Waffenlieferungen, ist man Putinversteher“ titelte die Berliner Zeitung unlängst.

Weiter heißt es: „Der Comedian stellt am Anfang der Sendung fest, dass die deutsche Gesellschaft verlernt habe, miteinander offen zu diskutieren und unterschiedliche Meinungen auszuhalten.“ und „„Und jetzt, im Jahre 2022, also mehr als 75 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges, stehen wir wieder vor der Frage, ob wir einen Krieg wollen oder ob wir keinen Krieg wollen, ob wir überhaupt wollen können oder uns entscheiden müssen. Das hätte ich niemals gedacht als Mensch einer Generation, die ohne Kriege aufgewachsen ist und nur den Kalten Krieg erlebt hat.“.

„Es gibt nur eine Lösung gegen Krieg und die lautet Frieden“ so Somuncu.

„Für mich gelten bestimmte Grundsätze auch jetzt noch, obwohl die Umstände sich geändert haben. Dazu gehört Pazifismus. Das ist ja ein Schimpfwort geworden, was ich eine Schande finde! Pazifismus ist kein Schimpfwort. Das ist für mich ein sehr positiv besetzter Begriff immer noch. Und diesen Begriff umzukehren und ihn zu instrumentalisieren und damit ganz unlautere Zwecke zu verfolgen ist für mich ein Verbrechen. Ein ideologisches Verbrechen. […]  Also erstmal will ich, dass Deutschland sich zum Pazifismus bekennt. […] Ich will, dass wir endlich realistisch werden und dass wir sagen: „Die Welt wird nicht dadurch besser, dass wir immer mehr Waffen verkaufen!“ Und wir schaffen auch keinen fucking Frieden mit Waffen, sondern wir transportieren Waffen in Länder, in denen Krieg ist. Und egal wer dort stirbt, ich kuck den Menschen nicht in den Pass, wenn sie sterben und sag: Ach, Gott sei Dank ein Russe oder hmm scheiße ein Ukrainer. Sondern so lange Menschen sterben mit deutschen Waffen, läuft hier was falsch! Und ich will das nicht!“ Serdar Somuncu

Serdar Somuncu ist ein deutscher Kabarettist, Autor und Regisseur türkischer Herkunft.

Was wünschen sich die Kinder?

Stoppt den Krieg“ – „Ohne Frieden keine Zukunft“ fordern die Kinder. „Ich möchte Sicherheit und Frieden für alle Menschen, groß und klein. Ein Leben ohne Angst vor Morgen“ sangen die Grundschüler in Rauenbergs Ortsteil Rotenberg anlässlich des diesjährigen Sankt Martin Umzugs. Die in musikalischer Form dargebotenen Forderungen sprechen sicherlich für alle Kinder auf der Welt.

Quellen und weiterführende Informationen:

https://www.dhm.de/lemo/kapitel/erster-weltkrieg/kriegsverlauf/tod-und-verwundung.html

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1055110/umfrage/zahl-der-toten-nach-staaten-im-zweiten-weltkrieg/

https://www.berliner-zeitung.de/kultur-vergnuegen/serdar-somuncu-ist-man-gegen-krieg-ist-man-fast-automatisch-putinversteher-li.224054

https://de.wikipedia.org/wiki/Deutsch-Franz%C3%B6sischer_Krieg

https://de.wikipedia.org/wiki/Deutsch-Sowjetischer_Krieg

https://de.wikipedia.org/wiki/Volkstrauertag

Anm. d. Red.: Für eingereichte oder namentlich gekennzeichnete Beiträge sind die Autoren verantwortlich. Form, Stil und Inhalt liegen allein in der Verantwortung des Autors. Die hier veröffentlichte Meinung kann daher von der Meinung der Redaktion oder des Herausgebers abweichen.

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