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Samstag, April 27, 2024
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Rhein-Neckar / Kraichgau: Legale Graffiti-Kunst – Graffiti-Workshop für die Graffiti-Künstler der Zukunft

Heute mal „Erfreuliches“ mit „Unerfreulichem“ in einem Artikel plus journalistischen „Lösungsansatz“ für Bürger und deren Bürgermeister gleichermaßen.

Zuerst die gute Nachricht! – Der Graffiti-Workshop mit Marco Billmaier vor einigen Wochen erfreute sich großer Beliebtheit. Etwa ein Dutzend Teilnehmer fanden sich unter der Autobahnbrücke in Rauenberg zusammen zum Graffiti-Sprühen.

Unter der Autobahnbrücke in Rauenberg war man vor dem Regen geschützt, eigentlich sollte der Workshop in Baiertal stattfinden, doch aufgrund des schlechten Wetters wurde spontan umgeplant.

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Das Ambiente dieses Veranstaltungsortes für einen Graffiti-Workshop war perfekt, auch wenn nahezu klischeehaft durch das Ghetto Feeling unter der Brücke. Denkt man sich die Weinberge und das Grün weg, könnte man auch irgendwo unter einer Brücke in New York City sein.

Der Fokus der Aufmerksamkeit lag bei den jungen Teilnehmerinnen und Teilnehmern voll und ganz auf ihr kreatives Schaffen. Die Kids hatten sichtlich ihren Spaß und ihre Freude. Sie waren konzentriert bei der Sache und hörten sehr interessiert auf ihren Lehrmeister in Sachen Graffiti.

Marco Billmaier ist selbstständiger Unternehmer, der mit seiner Graffiti-Kunst sein Geld verdient. Neben Auftragsarbeiten namhafter Großunternehmen wie „Netze BW“ oder „Erdgas Südwest“ ist er auch für viele Gemeinden und Städte tätig, um urbane, aber auch ländliche Räume zu gestalten und dadurch aufzuwerten.

Für seine Heimatstadt Wiesloch mit sein Heimatdorf Baiertal war er schon mehrfach tätig. Ebenso findet man auch in Rauenberg, Mühlhausen, Schatthausen oder auch Walldorf usw. usw. zahlreiche Beispiele seiner Arbeiten.

Mit seinen Graffiti-Workshops bietet er Kurse, der es Teilnehmern ermöglicht, die Grundlagen und fortgeschrittenen Techniken des Graffitikunststils zu erlernen. Graffiti ist eine Form der Straßenkunst, die oft durch das Malen von Buchstaben, Bildern oder Designs auf öffentlichen Wänden oder Oberflächen gekennzeichnet ist. Ein Graffiti-Workshop bietet eine strukturierte Möglichkeit, diese Kunstform zu erkunden und zu erlernen.

Teilnehmer lernen die grundlegenden Techniken des Sprühens von Farben mit Sprühdosen. Dies umfasst Themen wie Linienführung, Schattierung, Farbverläufe und das Erstellen von Texturen. Ein Schwerpunkt liegt oft auf der Gestaltung von Buchstaben, da Graffiti oft mit stilisierten Schriftzügen in Verbindung gebracht wird. Teilnehmer können lernen, wie man verschiedene Schriftstile entwirft und umsetzt. Neben Buchstaben kann ein Graffiti-Workshop auch die Grundlagen der Bildgestaltung abdecken. Teilnehmer können lernen, wie sie Bilder, Muster und Designs in ihre Graffiti-Kunst integrieren können.

Weitere Impressionen vom Graffiti-Workshop

Nun, die schlechte Nachricht:

Vielerorts in der Region rund um Wiesloch-Walldorf und selbst in den Kleinstädten und Dörfern findet sich unschönes Geschmiere mitten im Ort und den Wohngebieten.

Zwischen Rauenberg und Wiesloch bieten sich jedoch Chancen

Wer unter der Autobahnbrücke in Rauenberg durch muss, beispielsweise mit dem Fahrrad oder zu Fuß zu einem Spaziergang oder einer Wanderung Richtung Winzerkeller und Weinberge, muss eine relative Verwahrlosung und Vermüllung feststellen.

Scheinbar fühlt sich keiner dafür zuständig, den Müll zu beseitigen beziehungsweise dafür zu sorgen, dass erst gar keine Vermüllung stattfindet. Schon vor einigen Wochen lagen zwei Mülleimer des benachbarten Schnellrestaurants unter der Autobahnbrücke in Rauenberg, nun wurden sie wenigstens wieder aufgestellt und sichtlich auch benutzt. Aber werden sie auch geleert? Der Besitzer wurde ja bereits vor einigen Wochen informiert, wo seine Abfallbehälter stehen.

Eine Aufwertung des Bereiches unter der Autobahnbrücke in Rauenberg wäre wünschenswert.

Es wäre wünschenswert, wenn der frisch gewählte Bürgermeister der Stadt Rauenberg, Peter Seithel sich der Sache annehmen würde.

Ebenso wie der Bürgermeister des benachbarten Dielheim Thomas Glasbrenner (siehe: Farbschmierereien in Dielheim) waren die Bürgermeister der Nachbarstadt Wiesloch Dirk Elkemann und Ludwig Sauer jüngst mal wieder mit dem Thema Vandalismus durch Farbschmierereien konfrontiert worden.

Die Polizei sprach von „Eine Spur der Verwüstung hinterließen Vandalen in der Nacht von Samstag auf Sonntag in Dielheim.“ – Hausfassaden, Stromkästen und Verkehrszeichen waren betroffen, noch heute sind die Spuren der Tat an den meisten Tatorten gut sichtbar.

Schon kurz nach der Tat in Dielheim hieß es in der Lokalpresse: Illegale Graffiti auch in Wiesloch – Massive Sachbeschädigung – Zeugen und Geschädigte gesucht – Erster Tatverdächtiger verhaftet

Illegale Graffitis im Ort, egal ab an öffentlichem oder privaten Eigentum dürfen nicht toleriert werden. Innerorts sollten, wie die Erfahrung großer Städte wie New York City, zeigt, im optimalen Fall Schmierereien sofort wieder entfernt werden. Ebenso verhält es sich mit Müll in Form von Abfällen aller Art, zerbrochene Glasflaschen usw.

Im Bereich vor und unter der Autobahnbrücke im Rauenberger Gewerbegebiet parken gerne auch Berufskraftfahrer mit ihren Transportern und LKWs. Auch private Pkws werden dort zeitweise gerne geparkt, ob zum Spaziergang mit den Kindern oder dem Gassigehen mit dem Hund.

Freiräume schaffen, Schaffensräume für Kreativität

Gebt den Kids kreative Freiräume! – Flächen an denen geschmiert, gemalt und gesprüht werden darf.

Ob die Jugendlichen oder Heranwachsenden ihre Initialen und die der oder des Geliebten (wie „M+F“ diehe Foto) im Herzchen an die Wand sprühen möchten oder das Logo bzw. Wappen seines Lieblingsvereins – an einer legalen Graffiti-Wand wäre das ungestraft möglich. Man könnte sich dann auch mehr Zeit nehmen und mehr Mühe geben, damit ein gutes Resultat das Ergebnis der unter Umständen mühevollen Arbeit darstellt.

Gut vorstellbar wäre ein großflächiges Graffiti mit Motiven der beiden benachbarten Weinstädte Wiesloch und Rauenberg.

Gut vorstellbar, und sicher auch machbar, wäre es auch den angehenden Graffiti-Künstlern Räume zu verschaffen, auf deinen sie sich künstlerisch betätigen können. Legale Graffiti wände! Die Säulen der Autobahnbrücke in Rauenberg würden geeignete Flächen bieten.

Das meiste, was man aktuell an Graffitis dort vorfindet, kann besten willens nur als erste Gehversuche in Sachen Graffitis angesehen werden. Jedoch finden sich auch Ausnahmen davon – so ein sehr professionelles Graffiti von einem unbekannten Sprüher, den man sicher auch als Graffiti-Künstler bezeichnen kann. Ein beeindruckender Rabe!

Die nachfolgenden beiden Fotos zeigen auf, wie eine Verschönerung aussehen kann. Unweit der Autobahnbrücke konnte durch die Graffitis von Billmaier eine weitere Verwahrlosung des öffentlichen Raumes verhindert werden.

Die Geschichte der Graffiti-Kunst ist eine faszinierende Reise durch verschiedene Epochen und Kulturen. Die Wurzeln dieser Kunstform reichen weit zurück in die Geschichte der Menschheit.

Ursprünge: Die Anfänge von Graffiti lassen sich bis zu den Höhlenmalereien der prähistorischen Zeit zurückverfolgen. Vor Tausenden von Jahren haben unsere Vorfahren bereits ihre Geschichten und Bilder auf Wände gemalt. Diese frühen Formen von Graffiti dienten oft als Ausdruck von Glauben, Jagderfolgen oder Alltagsleben.

Antike Zeiten: Auch in den antiken Zivilisationen der Ägypter, Griechen und Römer finden sich Spuren von Graffiti. An öffentlichen Gebäuden und Wänden wurden Inschriften, politische Botschaften, aber auch einfach nur Namen oder Liebesbekundungen hinterlassen.

Moderne Graffiti: Die moderne Graffiti-Bewegung, wie wir sie heute kennen, begann in den 1960er Jahren in den Straßen von Philadelphia und New York City. Jugendliche begannen, ihre Spitznamen, Tags und politische Botschaften auf Züge und Wände zu sprühen, als Ausdruck ihrer Identität und Unzufriedenheit mit der Gesellschaft. In den 1970er Jahren entwickelten sich die ersten Graffiti-Crews und die Bewegung gewann an Dynamik.

Hip-Hop und Graffiti: Graffiti war eng mit der Hip-Hop-Kultur verbunden, die in den 1970er Jahren in New York City aufkam. Graffiti-Künstler wurden Teil dieser kreativen Bewegung, die auch Rap-Musik und Breakdancing umfasste. Tags und Pieces (große, aufwändige Graffiti-Bilder) wurden zu einer wichtigen Form der Selbstdarstellung und Wettbewerb unter den Graffiti-Künstlern.

Internationale Ausbreitung: In den 1980er und 1990er Jahren verbreitete sich die Graffiti-Kunst über die USA hinaus und erreichte auch andere Teile der Welt. In Europa, Lateinamerika und Asien entstanden lokale Graffiti-Szenen, die ihre eigene kulturelle Prägung einbrachten.

Anerkennung und Kontroversen: Graffiti war jedoch nicht immer willkommen. Viele Gesellschaften sahen es als Vandalismus und illegale Aktivität an. Dennoch gewann Graffiti in den folgenden Jahren an Anerkennung als legitime Kunstform. Street-Art-Festivals und legale Graffiti-Wände wurden eingerichtet, um den Künstlern Raum für ihre Kreativität zu geben.

Graffiti heute: Heute ist die Graffiti-Kunst weltweit verbreitet und wird von vielen als Teil der urbanen Kultur geschätzt. Einige Graffiti-Künstler haben es geschafft, aus der Straße in etablierte Kunstgalerien und Museen zu gelangen. Die Vielfalt der Stile und Techniken macht Graffiti zu einer dynamischen und lebendigen Kunstform, die weiterhin Einfluss auf die Gesellschaft ausübt.

Graffiti versus Geschmiere:

Graffiti und Geschmiere sind zwei verschiedene Erscheinungsformen der Wandmalerei, die auf öffentlichen Flächen zu finden sind. Graffiti ist eine anerkannte Kunstform, während Geschmiere meist zurecht als unerwünschter sinnloser Vandalismus angesehen wird. Die Unterscheidung zwischen den beiden kann dazu beitragen, das Verständnis für Straßenkunst und ihre Wirkung auf die Umgebung zu verbessern. Geschmiere ist und bleibt Geschmiere – mag es zwar die Botschaft transportierten – wirkt es größtenteils doch eher wenig künstlerisch.

Ein „Tag“ im Kontext von Graffiti bezieht sich auf eine spezielle Form der Signatur oder Unterschrift, die von Graffiti-Künstlern auf verschiedenen Oberflächen hinterlassen wird. Es ist ein einfaches, meist einfarbiges Schriftzeichen oder ein kleines Symbol, das den Namen oder das Pseudonym des Künstlers repräsentiert. Tags sind oft schnell und unauffällig gesprüht oder gemalt und dienen als eine Art Markierung oder Erkennungsmerkmal für den Künstler.

Graffiti-Künstler verwenden Tags als eine Art persönliche Marke, um ihre Präsenz und Aktivitäten in einem bestimmten Gebiet zu zeigen. Tags sind oft einfach, stilisiert und können manchmal schwer zu entziffern sein, da es nicht das Hauptziel ist, eine klare Botschaft zu vermitteln, sondern vielmehr den Künstler zu identifizieren.

Obwohl Tags als die einfachste Form von Graffiti angesehen werden können, sind sie für viele Graffiti-Künstler ein wichtiger Bestandteil der Graffiti-Kultur und dienen als Grundlage für weitere komplexe und aufwändigere Werke. In einigen Fällen können Tags auch als eine Art Herausforderung an andere Graffiti-Künstler betrachtet werden, um sich in einem bestimmten Bereich zu behaupten oder ihre Präsenz zu markieren.

Es ist wichtig zu beachten, dass das Anbringen von Tags ohne die Erlaubnis des Eigentümers oft als illegale Aktivität angesehen wird und als Vandalismus betrachtet werden kann.

Einige Städte haben spezielle legale Graffiti-Wände oder -Bereiche eingerichtet, auf denen Künstler ihre Tags und Kunstwerke ohne rechtliche Konsequenzen hinterlassen können, um das illegale Graffiti an anderen Orten zu reduzieren. Dies könnte sicher auch ein gangbarer Weg der hiesigen Städte und Gemeinden sein.

Professionelle Beispiele für Graffiti Region Wiesloch:

In Wiesloch hat Billmaier u.a. Trafostationen der Netze BW umgestaltet:

Wiesloch Ortsteil Baiertal:

Text und Fotos: Robert Pastor

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